Unterhaching · Neues Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Gleisenia vorgestellt
Pünktlich um 11.11 Uhr wurde am 11. November der Fasching auch in Unterhaching eingeläutet. Bürgermeister Wolfgang Panzer übergab bei der Vorstellung des neuen Prinzenpaares der Faschingsgesellschaft Gleisenia, Melanie Schouten und Torsten Kirsch ganz offiziell den Rathausschlüssel.
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Er habe extra seinen Schreibtisch aufgeräumt, damit die beiden jetzt auch ganz offiziell ihres Amtes walten könnten und er bis zum Aschermittwoch in Urlaub gehen könne, scherzte der Rathauschef.
Die neuen Tollitäten sind in Unterhaching keine Unbekannten, tanzen doch beide bereits seit mehreren Jahren in der Garde der Faschingsgesellschaft mit. Die 23-Jährige Melanie Schouten ist sogar ein echtes Unterhachinger Kindel, wie Gleisenia-Präsident Andreas Simbeck bei der Begrüßungsrede voller Stolz berichtete. Er bedankte sich beim Unterhachinger Rathauschef für die stete Gastfreundschaft und die gute Zusammenarbeit.
Erstmalig in diesem Jahr wird es allerdings kein klassisches Kinderprinzenpaar geben, da der »kleine« Prinz in letzte Minute kalte Füße bekommen habe, wie Andreas Simbeck bedauerte. Die Kinderprinzessin Pia wird aber nicht alleine gelassen, sondern bekommt eine Kinder-Showtanzgruppe an die Seite gestellt, versprach Andreas Simbeck.
Kein gewöhnlicher Fasching erwartet die Unterhachinger, wird doch in der kommenden Saison das 50-jährige Jubiläum des Vereins gefeiert. Was viele gar nicht mehr wissen, die Faschingsgesellschaft Gleisenia war ursprünglich ein Oberhachinger Gewächs. Erst im Jahr 1987 wechselte der Verein seinen Hauptsitz nach Unterhaching. Das erste Prinzenpaar der Gleisenia wurde den Faschingsfreunden im Jahr 1968 vorgestellt und der erste Inthronisationsball wurde in der Gaststätte Bad Furth abgehalten. Der Ortswechsel von Oberhaching nach Unterhaching war der Tatsache geschuldet, dass die Gemeinde Unterhaching dem Verein damals schon seit längerer Zeit Unterstützung in Form von Trainingsmöglichkeiten gewährte.
Zum 20-jährigen Bestehen des Vereins wurde dann auch erstmals ein Unterhachinger Prinzenpaar, nämlich Prinz Hans I. und Prinzessin Birgit I. in Amt und Würden versetzt. Aber nicht immer ging es in der Geschichte des Vereins nur bergauf, wie Josef Kortländer verriet. In der Saison 1990/1991 erlitt der Fasching durch den 1. Irak-Krieg einen herben Einbruch, der auch eine insgesamt schwierige Ära einleitete. Die Lust auf heimische Faschingsbälle sank insgesamt, ebenso wie die Bereitschaft sich bei der Faschingsgesellschaft Gleisenia zu engagieren. Es habe Jahre gegeben, erinnert sich der Ehrenpräsident in denen man Tänzerinnen für die Auftritte bei Bällen und Veranstaltungen hinzubuchen musste. Zum Glück, so Kortländer, habe sich der Trend wieder in die Gegenrichtung entwickelt, heute besuchten wieder zahlreiche Besucher die Faschingsbälle.
In der Faschingssaison 1999/2000 wurde schließlich die Kindertanzgruppe »Hachinger Flöhe« gegründet, die sich nach wie vor größter Beliebtheit bei den Unterhachinger Kindern erfreut. Aus den ehemaligen »Flöhen« sind inzwischen hübsche junge Damen geworden, die seit einigen Jahren als »Lu´s Nightflyers« ein fester Bestandteil der Gleisenia sind. Während es in den vergangenen Jahren manchmal etwas schwierig war, ein geeignetes Prinzenpaar zu finden, konnte man in diesem Jahr die beiden Zugpferde des Faschings sogar aus den eigenen Reihen rekrutieren.
Der Inthronisationsball des Prinzenpaares findet am
24. November in der Hachinga Halle statt. Los geht es um 20 Uhr, Einlass ist um 18.30 Uhr. Karten gibt es für 18 Euro im Vorverkauf und Restkarten für 20 Euro an der Abendkasse. Karten kann man unter anderem bei der Schriftführerin Rebecca Gerschkowiz unter der Email: rebecca.gerschkowiz@gleisenia.de bestellen.
Im Rahmen des Schwarz-Weißballes zeigen dann das Prinzenpaar und die Kindergarde mit Prinzessin Pia ihr neues Show-Programm. Hart haben alle Beteiligten auch in diesem Jahr wieder für ein fulminantes Show-Programm trainiert. Die beliebte Almrockparty findet dann im neuen Jahr am 2. Februar statt, ebenfalls in der Hachinga Halle. Sehr beliebt sind auch immer die Kinderbälle, die am 28. Januar und am 13. Februar abgehalten werden. Natürlich fehlt auch das Faschingstreiben auf dem Rathausplatz am Faschingssonntag, 11. Februar, nicht.
Der Name Gleisenia leitet sich übrigens vom Gleißen-Tal ab, wie Josef Kortländer verriet. Das Gleißental ist die Verlängerung des Hachinger Tals nach Süden zum Ursprung des Hachinger Bachs (Anm. d. Red.) Wie der Ehrenpräsident der Gleisenia bei der Vorstellung des Prinzenpaares erklärte, bedeutet das Wort gleißen auch so viel wie glitzern, und das ist auch ein wenig das Motto des kommenden Faschings, in dem die Mitglieder in ihren neuen Kostümen um die Wette funkeln werden.
Heike Woschée