Veröffentlicht am 30.11.2017 00:00

München · Christiane Brammer über Hofspielhaus und Handyladen


Von red
Christiane Brammer mag ihr Handy auch dann ganz gerne, wenn sie es mal zuhause vergisst. So ist das Stück »Der verrückte Handyladen« auch kein Loblied auf den für viele Menschen unverzichtbaren Begleiter.	 (Foto: Hagen Schmauss)
Christiane Brammer mag ihr Handy auch dann ganz gerne, wenn sie es mal zuhause vergisst. So ist das Stück »Der verrückte Handyladen« auch kein Loblied auf den für viele Menschen unverzichtbaren Begleiter. (Foto: Hagen Schmauss)
Christiane Brammer mag ihr Handy auch dann ganz gerne, wenn sie es mal zuhause vergisst. So ist das Stück »Der verrückte Handyladen« auch kein Loblied auf den für viele Menschen unverzichtbaren Begleiter. (Foto: Hagen Schmauss)
Christiane Brammer mag ihr Handy auch dann ganz gerne, wenn sie es mal zuhause vergisst. So ist das Stück »Der verrückte Handyladen« auch kein Loblied auf den für viele Menschen unverzichtbaren Begleiter. (Foto: Hagen Schmauss)
Christiane Brammer mag ihr Handy auch dann ganz gerne, wenn sie es mal zuhause vergisst. So ist das Stück »Der verrückte Handyladen« auch kein Loblied auf den für viele Menschen unverzichtbaren Begleiter. (Foto: Hagen Schmauss)

Im Hofspielhaus in der Falkenturmstraße läuft derzeit ein humorvolles Musical mit dem Titel »Der verrückte Handyladen«. Geschrieben wurde es von Thomas Erich Killinger, Regie führt Christiane Brammer, die gleichzeitig die Leitung des Hofspielhauses innehat. Wir haben mit ihr über das Musical, ihr Theater, ein Auto und inspirierende Zugreisen gesprochen.

> »Der verrückte Handyladen«: noch drei Wochen

> Gewinnspiel

Samstagsblatt: Erste Frage, ganz geradeaus: Wie sind Sie zu dem Stück »Der verrückte Handyladen« gekommen?

Christiane Brammer: Das war eine meiner verrückten Ideen. Ich habe Thomas Killinger einfach gebeten, so ein Stück zu schreiben.

Was haben Sie gedacht, als Sie das fertige Werk zum ersten Mal gelesen haben?

Brammer: Es hat mir auf Anhieb gefallen. Das Stück ist zeitgemäß und passt für alle Altersgruppen, für die ganze Familie. Und der Spaß kommt auch nicht zu kurz.

Wie kann man sich die Proben vorstellen? Professionell ernst oder muss man vor lachen auch mal aussetzen?

Brammer: Wir haben fünf Wochen sehr hart geprobt und natürlich haben wir auch sehr viel gelacht. Aber das Wichtigste ist, der Zuschauer lacht.

Sie haben die Regie, also die Spielleitung. Leiten Sie die Schauspieler an oder entwickeln Sie gemeinsam mit ihnen die Produktion, die Ideen für Ihre Inszenierung?

Brammer: Es ist ein Zusammenspiel. Ich habe eine Vorstellung, schaue mir auch das Angebotene an. Ich kannte keinen Schauspieler durch eine vorige Arbeit, so mussten wir uns alle annähern. Ich denke, der Schauspieler muss die Rolle zu sich holen und sich nicht verbiegen, gerade im Hofspielhaus, wo alles so nah ist.

Nicht jeder Münchner kennt das Hofspielhaus von innen. Wenn Sie das Theater mit einem Auto vergleichen würden, was wäre das für ein Auto?

Brammer: Es ist ein VW Käfer der alten, wunderbaren Sorte. Ein charmantes, zuverlässiges Auto, das alle Hürden meistert, denn auch bei Eis und Schnee dreht man den VW einfach um und kommt den Berg hoch. Es ist eng und kuschelig und man hat ein wunderbares Lebensgefühl – und es ist unverwechselbar.

Zurück zum »Handyladen«: Was für ein Handy haben Sie?

Brammer: Ein Samsung. Ich möchte aber keine Reklame dafür machen.

Was vertrauen Sie Ihrem Handy alles an?

Brammer: Ich telefoniere und schreibe SMS. Ich bin manchmal sehr glücklich, wenn ich es zu Hause vergesse.

Soll das Stück einfach »nur« Spaß machen oder stehen Sie hinter der »Mahnung«, dass man seinem Handy besser nicht alles anvertraut?

Brammer: Es soll Spaß machen und auch zum Denken anregen. Ein zwölfjähriges Mädchen meinte nach einer Vorstellung: »Oh, ich glaube, ich sollte nicht so viel am Handy sein.« Dann ist schon viel gewonnen. Überhaupt kommen sehr viele Jugendliche, das ist toll, das ist mein Traum, Jugend im Theater!

Was war das Blödeste, was Sie im Zusammenhang mit einem Handy oder einem Handybenutzer erlebt haben?

Brammer: Das war auf einer Zugfahrt. Ein Mann sprach am Handy lautstark über die Farbe der Ausscheidungen seiner Tochter. Das war so blöd, dass ich darüber mit meinem Nachbarn ist Gespräch kam, ein toller Professor aus Tübingen. Wir hatten eine wunderbare Zugreise durch unser angeregtes Gespräch.

Wenn Sie im Zug reisen: Ruhe-Zone oder Handy-Zone?

Brammer: Ich persönlich versuche im Zug andere Mitreisende nicht durch Telefonieren zu stören. Ich hab es nicht sehr gerne, wenn andere alles erzählen und man mithören muss. Es ist die Tyrannei der Intimität. Also gerne Ruhe-Zone!

Wie würden Sie oder die Schauspieler reagieren, wenn gerade bei dem Stück »Der verrückte Handyladen« ein Handy im Zuschauerraum klingelt?

Brammer: Im Hofspielhaus unten im Theaterraum hat man eigentlich keinen Empfang, das ist sehr praktisch.

Planen Sie 2018 noch mal eine größere Inszenierung im Hofspielhaus? Können Sie dazu schon was verraten?

Brammer: Ja, ich plane eine Oper, Orfeo. Eine kulturelle Reise mit vielen Darstellern aus unterschiedlichen Kulturen – Musik von Haydn, Monteverdi, Graun. Die Premiere ist am 8. März.

»Der verrückte Handyladen«: noch drei Wochen

»Der verrückte Handyladen« ist noch im Dezember im Hofspielhaus zu sehen. Die Vorstellungen sind am 2., 7., 8., 9., 14., 21., 22. und 23. Dezember jeweils um 20 Uhr und am 10. und 17. Dezember jeweils um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 30 Euro, ermäßigt 25 Euro, für Kinder 15 Euro. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Mehr auf

www.hofspielhaus.de

Gewinnspiel:

Das Münchner Samstagsblatt verlosen Eintrittskarten für eine Vorstellung von »Der verrückte Handyladen« . Teilnehmen ist bis Mittwoch, 6. Dezember, möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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