564 Seiten stark und gut zweieinhalb Kilo schwer ist das neue »Familienalbum« der Gemeinde Feldkirchen. Die Rede ist von der jüngst erschienen Chronik, die Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) am Montag vorgestellt hat.
Interessenten können das Buch im Rathaus erwerben.
»Familienalbum der Feldkirchner Familie« und »Gedächtnis der Gemeinde«: Es waren anschauliche Vergleiche, die van der Weck benutzte, um klar zu machen, dass die Chronik eben viel mehr sei als nur ein Buch. »Ich bin stolz darauf, das Werk präsentieren zu können«, erklärte der Bürgermeister am Montagabend im Rathausfoyer, musikalisch umrahmt von der Feldkirchner Blaskapelle.
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Vor mehr als zwei Jahren hatte die Gemeinde ihre Bürger aufgerufen, sich an der Chronik zu beteiligen. Die Resonanz war hoch: Ungefähr 200 Personen brachten alte Fotos oder Informationen im Rathaus vorbei. Dazu durchforstete die Autorin Cornelia Oelwein das Gemeindearchiv, recherchierte im Internet nach unbekannter Literatur und sammelte laufend Zeitungsausschnitte über wichtige Ereignisse in Feldkirchen.
Bei Null anfangen musste die promovierte Historikerin, die auch ein Buch über die Mooskultivierung in Ismaning verfasst hat, freilich nicht: Im April 1990 hatte Feldkirchen die erste Version seiner Ortschronik vorgestellt. Die Autorin war ebenfalls Cornelia Oelwein, damals noch unter dem Namen Baumann.
Die alte Chronik ist nun in der neuen komplett enthalten mit kleinen Änderungen. Einige Fotos seien ausgetauscht, so manches Detail ergänzt worden, berichtet Oelwein. Dazu musste der alte Text in die neue Rechtschreibung umgeschrieben werden. An machen Stellen sei das Buch jetzt besser lesbar, erklärt Oelwein. Natürlich sind auch Fehler ausgebessert worden.
Das »Neue« an der Chronik beginnt mit dem Jahr 1990 und reicht bis in die Gegenwart. Der Inhalt sei mit den Leuten, die das öffentliche Leben in Feldkirchen prägen, abgestimmt worden, sagt Werner van der Weck. »Vereine, Kirchen, politische und sonstige Gruppierungen konnten ihr Wirken darstellen.«
In den vergangenen 27 Jahren hat sich Feldkirchen enorm verändert: Zunächst konnte durch die Auflassung des alten Münchner Flughafens in Riem die Baubeschränkung aufgehoben werden. Neubaugebiete entstanden, große Firmen siedelten sich in dem einst kleinen Dorf an. Feldkirchens Einwohnerzahl hat sich seit 1990 verdoppelt. Die Gemeinde schloss Partnerschaften und baute ein neues Rathaus.
All das und natürlich auch die Historie Feldkirchens von den ersten Siedlern über den Heiligen Emmeram bis hin zur ersten protestantischen Gemeinde in der Region München können Interessierte in der neuen Chronik nachvollziehen. »Es ist eine spannende Zeitreise«, betont van der Weck. Die Chronik kann am Empfang des Rathauses erworben werden, bis 10. Januar zum Einführungspreis von 18 Euro. Benjamin Schuldt