Veröffentlicht am 19.02.2018 00:00

Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (SPD) besuchte die Asylunterkunft in Grub


Von red

Fehlende Ansprechpartner in der Asyl-Gemeinschaftsunterkunft Grub ab 16 Uhr, keine Betreuung durch Asylsozialarbeit, zu kurzfristige Neu-Zuweisungen an den Standort Grub und ein großer Kraftakt für die ehrenamtlich Engagierten vor Ort – alles Gründe für die Ebersberger Landtagsabgeordnete Doris Rauscher, der Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis-Norden am vergangenen Montag einen Besuch abzustatten.

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Asylbewerber in München und im Landkreis

»Nach den zahlreichen Emails, Anrufen und Gesprächen von Bürgerinnen und Bürgern zur Situation in Grub wollte ich mir ein eigenes Bild zur Lage vor Ort machen«, erläutert Doris Rauscher ihre Beweggründe. »Wie sieht es denn aktuell in der viel diskutierten Unterkunft wirklich aus, wo drückt der Schuh und was bräuchte es über bereits erfolgte Zusagen hinaus, damit die Gemeinschaftsunterkunft ein Ort für gelingendes Zusammenleben vieler Menschen sein kann?«

Im Gespräch mit Ulrich Stemmler, dem Sachgebietsleiter Flüchtlingsunterbringung der Regierung von Oberbayern, in deren Zuständigkeit die GU Grub fällt, seinen Mitarbeitern Rita Jugler und Maximilian Herbst und Poings Bürgermeister Albert Hingerl diskutierte die stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag Rauscher über die Entwicklungen der vergangenen Wochen. Ebenso zur Sprache kamen grundsätzliche, rechtliche Vorgaben seitens des Freistaats Bayern, beispielsweise zu Asylsozialberatung und der Ausstattung der Zimmer und Gemeinschaftsräume, sowie die Möglichkeiten, diese tatsächlich umzusetzen.

»Aufgrund zahlreicher Gespräche, zum Beispiel zwischen der Gemeinde Poing und der Regierung von Oberbayern, sind in Grub die notwendigen Schritte in die Wege geleitet worden. Damit es aber vor Ort wirklich rund läuft, braucht es dringend ein Angebot der Asylsozialberatung – und zwar nicht nur auf dem Papier! Aus den Gesprächen, die ich dazu geführt habe, geht hervor, dass es zwar grundsätzlich die Bereitschaft gibt, eine solche anzubieten. Aber ab wann das für die 90 Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft in Grub der Fall sein könnte, ist nach wie vor völlig offen. Denn wie leider viel zu oft fehlen die notwendigen Mittel seitens der Staatsregierung für weitere Personalstellen – und das, obwohl sie für die Gemeinschaftsunterkunft zuständig ist. Gerade hier wären die Gelder aber gut aufgehoben, denn nur mit verlässlichen Angeboten kann ein gutes Zusammenleben vor Ort gelingen.«

Dass es in der ersten Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis bislang einigermaßen rund läuft, ist auch ein Verdienst der Asylhelferinnen und –helfer, die den Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft mit viel Engagement unter die Arme greifen. Doris Rauscher: »Ohne ehrenamtlichen Einsatz wäre ein gutes Ankommen und gelingende Integration bei uns kaum machbar! Ehrenamt darf aber nicht ausgenutzt oder über Gebühr strapaziert werden. Deshalb ist es in meinen Augen umso wichtiger, schnellstmöglich die entsprechenden hauptamtlichen Angebote zu schaffen und das seitens der Staatsregierung auch angemessen, nicht nur ansatzweise, zu refinanzieren.«

Nach einem Rundgang durch die Unterkunft vereinbarten die Vertreter der Regierung von Oberbayern und die Ebersberger Abgeordnete Doris Rauscher einen weiterhin vertrauensvollen Austausch. »Verlässliche Asylsozialberatung, mehr Privatsphäre für die Bewohnerinnen und Bewohner und der stete Dialog zwischen Bewohnern, Betreibern, Ehrenamtlichen sowie der Gemeinde Poing und ihrem Bürgermeister sind in meinen Augen der Grundstock für eine gute Zusammenarbeit vor Ort und ein gutes Zusammenleben vieler Menschen auf engem Raum. Dass es dabei bleibt, dafür müssen die Weichen entsprechend gestellt werden!«

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