Mehr Verkehrssicherheit für die ÖPNV-Pendler und Kinder der nahen Kindertagesstätte, dazu mehr Aufenthaltsqualität für alle Bürger: Die Diskussionen um eine Umgestaltung des Wettersteinplatzes im 18. Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching rissen während der letzten Jahre kaum einmal ab.
Nun kommt offenbar echte Bewegung in die lange im besten Wortsinne »verfahrene« Angelegenheit. Nach weiteren Ortsterminen und Konsultationen soll der wichtige Quartiersplatz im kommenden Jahr modelliert werden. Der örtliche Bezirksausschuss zeigte sich angetan von den Planungen. Alle Eigenwünsche sieht man aber noch längst nicht realisiert.
So soll sich die bisweilen durchaus gefährliche Mixsituation für Radfahrer und Fußgänger an der Südseite des Platzes entspannen. Durch das Versetzen einer ganzen Reihe von Fahrradständern will das Baureferat die bislang gemeinsamen Wegebeziehungen von Radlern und Fußgängern dort trennen.
Künftig soll den Zweiradpedalisten ein rund 3 Meter breiter Zweirichtungs-Fahrweg zur Verfügung stehen. Davon getrennt sollen Fußgänger auf einer eigenen Furt von etwa 2,30 Metern Breite gefahrloser als bislang flanieren können. Zudem wird die betonierte Busspur zwischen Säbener- und Grünwalder Straße mit Gehwegplatten für die Fußgänger besser begehbar gemacht. Zudem bleibt diese Trasse auch für den Schienenersatzverkehr im Bedarfsfall befahrbar.
Auch an Menschen mit eingeschränkter Mobilität soll bei den Umbauten im kommenden Jahr gedacht werden. So ist vorgesehen, zwischen den Behinderten-Parkplätzen am Platz und dem Aufzug von und zu den U-Bahngleisen eine barrierefreie Direktverbindung zu schaffen. Hierfür soll ein knapp zwei Meter breiter Fußweg neu angelegt werden. Zudem soll der Platz durch abgesenkte Bordsteinkanten insgesamt barrierefrei ausgestaltet werden.
Doch damit soll es noch nicht getan sein. Das Baureferat plant auch, den Wettersteinplatz im Bereich seiner zentralen Grünfläche attraktiver zu gestalten. So sollen etwa Holzlatten als Sitzauflagen die heutige, von vielen Bürgern des Stadtteils als wenig einladend empfundene Sitzmauer im Umgriff des U-Bahnzustiegs ersetzen. Rad- und Fußwege sollen Bürger freundlicher ausgestaltet und die vom Bezirksausschuss aufgrund des steigenden Andrangs stark frequentierten Fahrradabstellplätze um vierzig zustätzliche Radl-Abstellpllätze erweitert werden.
Ein wesentliches eigenes Forderungselement allerdings sieht der BA vor Ort nicht erfüllt. Für den Ampel-Übergang zwischen Tram-Halt an der Grünwalder Straße und dem Wettersteinplatz hatte der Bezirksauschuss eine sogenannte Pförtnerschaltung für die Fußgänge-Lichtzeichenanlage gefordert.
Damit sollten die Pendler einer einfahrenden Trambahn beim Queren in Richtung Platz und U-Bahn künftig Vorrang haben weil der Autoverkehr an der Grünwalder Straße zeitgleich temporär mit einer Rotstellung »ausgebremst« würde. Die Stadt hat diesen Vorstoß in der Vergangenheit aber immer wieder abgelehnt. Zum einen würde sich aus Sicht des KVR der ohnehin bisweilen lange Rückstau entlang der Grünwalder Straße noch verschärfen. Zum andren geht man bei der Stadt davon aus, dass auch eine Pförtnerschaltung viele Fußgänger nicht daran hindere, weiter wild und abseits der Ampelanlage die Grünwalder Straße zu queren. RedH
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