Wer war Franz Schubert? Unter diesem Titel findet am Sonntag, 15. April in der Nazarethkirche Bogenhausen, Barbarossastraße 3, eine Lesung mit Musik statt. Der Schauspieler Stefan Wilkening liest Schubert, Stefan Laux spielt Schubert auf dem Klavier. Beginn ist um 20 Uhr.
Seit Februar steht in der mit Parkettboden und Holzdecke ausgestatteten und deswegen ganz wundervoll klar klingenden Nazarethkirche ein Bechstein-Konzertflügel im Wert von etwa 40.000 Euro, den die Süddeutsche Schubertgesellschaft e.V. der dortigen Kirchengemeinde kostenfrei und zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt hat. Nach einer ergreifenden »Winterreise« mit dem Bariton Peter Schöne wird die Reihe »Schubert plus « am Sonntag, 15. April, fortgesetzt. Der Schauspieler Stefan Wilkening, elf Jahre lang Ensemblemitglied des Residenztheaters München, als brillanter Rezitator im Bayerischen Rundfunk und durch viele Hörbuchproduktionen bekannt, liest aus Briefen und Tagebüchern Schuberts sowie Lebenszeugnissen seiner Freunde und Zeitgenossen.
Der Abend zeichnet ein aufregendes und facettenreiches Bild eines Komponisten, der uns über 1.100 Kompositionen hinterließ, eines Menschen, über dessen bewegende und kühne Klänge ein namhafter Philosoph des 20. Jahrhunderts sagte: »Vor seiner Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne die Seele zu befragen: so unbildlich und real fällt sie in uns ein.« (Theodor W. Adorno). Schuberts Zeit, die Stadt Wien, die er zeit seines Lebens nur ganz selten verließ, das Österreich des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts, die sogenannte Metternich-Ära, eine Zeit der geistigen Unterdrückung und Zensur, all das erscheint in einem ungeahnten, frappierend neuem Licht.
Der Pianist und Liedbegleiter Stefan Laux, seit 35 Jahren einer der renommiertesten seines Faches, spielt alternierend zu den Texten ausgewählte Klaviermusik von Schubert.
Karten zu 20 Euro (ermäßigt: 15 Euro) auf allen Plätzen sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen in München erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr.