Veröffentlicht am 30.05.2018 00:00

Von Nachbarn für Nachbarn: der Obergiesinger Hinterhofflohmarkt


Von red
Raritäten finden, Leute treffen und Obergiesing erkunden – das alles kann man beim Hinterhofflohmarkt am 29. September. Verkäufer können sich jetzt anmelden.	 (Foto: hw, bs)
Raritäten finden, Leute treffen und Obergiesing erkunden – das alles kann man beim Hinterhofflohmarkt am 29. September. Verkäufer können sich jetzt anmelden. (Foto: hw, bs)
Raritäten finden, Leute treffen und Obergiesing erkunden – das alles kann man beim Hinterhofflohmarkt am 29. September. Verkäufer können sich jetzt anmelden. (Foto: hw, bs)
Raritäten finden, Leute treffen und Obergiesing erkunden – das alles kann man beim Hinterhofflohmarkt am 29. September. Verkäufer können sich jetzt anmelden. (Foto: hw, bs)
Raritäten finden, Leute treffen und Obergiesing erkunden – das alles kann man beim Hinterhofflohmarkt am 29. September. Verkäufer können sich jetzt anmelden. (Foto: hw, bs)

Die einen gehen auf die Jagd nach Schnäppchen, die anderen freuen sich besonders darauf, das jeweilige Stadtviertel einmal abseits der Ausfallstraßen und bekannten Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Viele Münchner kennen und schätzen die Hofflohmärkte.

Hofflohmärkte in München und Umland

Hof-Flohmärkte in München und rund herum Themenseite zu den Hof- und Garten-Flohmärkte in den einzelnen Stadtvierteln

Die ersten Märkte dieser Art gab es vor fast 20 Jahren in Schwabing – doch auch in anderen Stadtteilen wie der Au, Untergiesing oder Haidhausen haben sie längst Fuß gefasst. Weniger bekannt ist der Hinterhofflohmarkt in Obergiesing, der heuer immerhin schon zum zwölften Mal stattfindet. Verkauft wird erst am Samstag, 29. September. Anmelden können sich alle interessierten Bewohner des Viertels aber schon jetzt.

Die meisten Hofflohmärkte in München sind inzwischen in der Hand eines größeren Veranstalters. In Obergiesing ist das anders: Hier organisieren eine Handvoll Leute aus dem Viertel den Flohmarkt – und zwar ehrenamtlich. Das Team hat sich in diesem Jahr neu aufgestellt. Es rekrutiert sich nun vor allem aus engagierten Bürgern des Bündnisses »HeimatGiesing«, das für seine regelmäßigen Mahnwachen am abgerissenen Uhrmacherhäusl in der Feldmüllersiedlung bekannt ist. Das alte Team habe die Organisation vor kurzem abgegeben, erklärt Ursula Pauler vom neuen Team. »Zuletzt hat es kaum noch Werbung für den Obergiesinger Hinterhofflohmarkt gegeben«, erläutert Pauler. »Dennoch haben im Vorjahr rund 90 Hinterhöfe mitgemacht.«

Wenn heuer am 29. September wieder zahlreiche Höfe zwischen Tegernseer Landstraße, Giesinger Berg und Chiemgaustraße ihre sonst verschlossenen Tore öffnen, können die Besucher nicht nur auf die Pirsch nach Schäppchen, Raritäten und Kuriositäten gehen, sondern auch das Stadtviertel kennenlernen, in dem Franz Beckenbauer aufwuchs. »Obergiesing ist ein buntes Gemisch mit einem eigenen Flair«, betont Ursula Pauler, die in der Feldmüllersiedlung wohnt. Die »soziale Durchmischung« des Viertels zeige sich auch im Angebot des Flohmarktes. »Dieses ist kunterbunt – wie Obergiesing«, sagt Pauler. Zudem gebe es viele Sachen für Kinder, da einige örtliche Schulen und Kindergarten ihre Flohmärkte traditionell auf den gleichen Tag wie den Hinterhofflohmarkt legen. Wer nicht im eigenen Hof verkaufen kann (oder keinen hat), darf dies am Grünspitz tun. Hier wird es wohl auch ein kulturelles Angebot geben, derzeit läuft die Planung.

Wer selbst verkaufen möchte, kann sich bis Freitag, 14. September, anmelden – online unter hinterhofflohmarkt-obergiesing.de

Dort finden sich auch die »Spielregeln«:

So dürfen die Verkäufer die Ware nur im Hinterhof, aber nicht vor den Häusern anbieten. Da der Markt »von Nachbarn für Nachbarn« veranstaltet wird, ist für gewerbliche Verkäufer kein Platz. Wichtig: Die Teilnahme kostet 10 Euro pro Hausgemeinschaft. »Das Drucken der Flyer und das Erstellen der Homepage kosten Zeit und Geld«, sagt Ursula Pauler. Bleibt am Ende was übrig, gehen die Einnahmen an soziale Projekte im Viertel. Im Vorjahr freute sich so die Bürgerinitiative »HeimatGiesing« über Spenden, in den zwei Jahren zuvor ging ein Großteil an »Ein Teller Heimat«.

Ursula Pauler selbst schätzt an den Hinterhofflohmärkten »das Leben, das im Innenhof tobt«. Dies sei etwa auch in Haidhausen der Fall, meint die Obergiesingerin. »Ich bin neugierig auf das, was hinter der Fassade ist. Dazu sind Hinterhofflohmärkte unglaublich kommunikativ.«

Benjamin Schuldt

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