Fast vier Jahre nach der Einweihung des Grünwalder Gymnasiums im Oktober 2014 wurde nun die Fertigstellung des Erweiterungsanbaus der Bildungseinrichtung gefeiert. Der so genannte „vierte Finger” bietet Platz für 16 zusätzliche Klassenzimmer, ein Schüler-Café, zwei Kursräume, einen Mehrzweck-, Ruhe- und einen Prüfungsraum.
Gymnasium Grünwald
Ein Gymnasium für Grünwald Themenseite zum Gymnasium in Grünwald, das bis 2014/2015 verwirklicht sein wird
1000 Schüler finden ab sofort dort Platz, größer wolle man auch nicht werden, betonte der Grünwalder Rathauschef.
Eher als gedacht habe man auf den Ansturm, aber auch auf die Wiedereinführung des G9 reagiert, teilte Bürgermeister Jan Neusiedl bei seiner Festrede mit. Vorausschauend habe sich der Gemeinderat bei seinen Planungen zum ursprünglichen Gymnasium gezeigt und auch Mehrausgaben nicht gescheut. So wurde damals bereits eine Dreifachturnhalle gebaut und auch bei der Bemessung des Grundstücks eine Erweiterung mit einkalkuliert, ebenso wie bei der Dimensionierung der dazugehörigen Tiefgarage, die von den Lehrern gerne genutzt werde und somit einen Parkdruck in den Nebenstraßen verhindere.
Dabei ließ er die bewegte Geschichte bis zur Einweihung im Jahr 2014 noch einmal kurz Revue passieren. 2007 hatte der Grünwalder Gemeinderat die Idee ein Gymnasium zu bauen auf den Weg gebracht. Zuvor haben sich die Grünwalder Schüler auf das Gymnasium in Oberhaching und in Harlaching verteilt. Bei einer fast 90prozentigen Übertrittsquote von der Grundschule ans Gymnasium in Grünwald war der Schluss naheliegend, so der Rathauschef, auch ein eigenes Gymnasium zu bauen. Dabei habe man keine Eliteschule gebaut, sondern eine staatliche Schule, allerdings durchaus eine, die sich sehen lasse könne.
Der Weg dahin war allerdings steinig, da Zweifel von Seiten der Behörden bestanden, ob es für ein eigenes Gymnasium überhaupt einen Bedarf gebe. Die schulaufsichtliche Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern ein Gymnasium zu bauen wurde im Jahr 2008 erteilt, die Standortentscheidung für das Laufzorner Feld fiel 2010, den ersten Spatenstich tat man im Juli 2012 und das Richtfest wurde im Juni 2013 gefeiert. Von der Dreizügigkeit habe man durch den Ausbau auf eine Vierzügigkeit erweitert. Dabei solle es dann auch bleiben, betonte Bürgermeister Neusiedl. Weitere 20 Millionen Euro habe der Anbau gekostet, der Schulbau schlug mit rund 61 Millionen Euro zu Buche. Ein Drittel der 20 Millionen Euro schießt der Landkreis zu.
Großes Lob hatte der Rathauschef für die Schulleiterin Birgit Korda im Gepäck. Sie habe gemeinsam mit ihrem engagierten Kollegium aus dem Gebäude eine ganz besondere Schule gemacht. Birgit Korda gab das Lob gerne an ihr Kollegium, aber auch die zuständigen Architekten und Baufirmen weiter. Auch Bürgermeister Neusiedl bedachte sie in ihrer Lobrede, denn mit nicht nachlassendem Engagement interessiere er sich für die Entwicklung der Schule, auch jenseits von Baubesprechungen und Erweiterungen.
Hier setzte auch Landrat Christoph Göbel ein, der hervorhob, dass beileibe nicht alle Landkreisgemeinden so vorausschauend agierten wie Grünwald. Sein Dank galt daher auch der Gemeinde für ihr großes Engagement, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Ein Grußwort sprach auch Herbert Püls, der Amtschef des Staatsministeriums für Unterricht und Kultur. Es freue ihn ganz besonders, an so etwas Wunderbarem, wie einer Eröffnung teilhaben zu dürfen. Es begleite das Grünwalder Gymnasium fachlich seit seiner Eröffnung und zeigte sich begeistert darüber, wie modern und vielseitig der Unterricht hier gestaltet werde.
So gibt es am Gymnasium Grünwald neben dem modernen Unterrichtsangebot ein breites Angebot an Wahlkursen. Diese reichen von sportlichen Aktivitäten über künstlerische sowie musikalische bis hin zu technischen Wahlkursen (z.B. Lego-Robotics) und zur fachlichen Förderung. Auch für den sportlichen Ausgleich ist gedacht, betonte Bürgermeister Jan Neusiedl, der darauf verwies, dass es sogar eine 400-Meter-Bahn für die Schüler gebe. Heike Woschée