Die Erlaubnis zur warmen Inbetriebsetzung für das Kraftwerk zur Stromerzeugung auf dem Geothermiegelände in der Alten Au liegt vor. Vorausgegangen waren mehrere Wochen Prüfungen durch den TÜV, die sich nach Aussage von Geschäftsführer Albert Götz äußerst intensiv gestalteten. Am Mittwoch, den 12. Juni, dann die erlösende Nachricht seitens des TÜV: Einer Inbetriebnahme des Kraftwerks steht nichts mehr im Weg. Vor der ersten Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz steht jedoch noch eine Reihe technischer Maßnahmen und ein schrittweises Hochfahren der Anlage bevor. Dazu ist ein Expertenteam des Kraftwerksherstellers Turboden bereits in der Anlage tätig. Begonnen wird mit dem Anfahren des internen Kreislaufs, anschließend wird die Turbine zugeschaltet und zum Schluss auch der Generator. Nach der notwendigen Synchronisation aller Komponenten kann dann mit der Stromerzeugung begonnen werden. „Die Stromerzeugung ist der Haupt-Umsatzträger unserer Geothermieanlage“, sagt Albert Götz, „von daher sind wir sehr froh, dass das Kraftwerk nunmehr in Betrieb gehen kann.“ Insbesondere in der warmen Jahreszeit, in der der Wärmeabsatz aus der ebenfalls geothermisch betriebenen Heizzentrale sehr gering ist, sei jeder Tag mit Stromproduktion ein wirtschaftlicher Pluspunkt für das Projekt, so Götz. Nach Inbetriebnahme wird das Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von über drei Megawatt einen erheblichen Beitrag zur umwelt- und klimaschonenden Stromerzeugung in der Region leisten. Die Möglichkeit, aus der Geothermie sowohl Strom als auch Wärme erzeugen zu können, ist ein großer Vorteil der Holzkirchner Anlage gegenüber anderen Projekten, in denen größtenteils nur Wärme produziert werden kann. Durch die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme kann den saisonal unterschiedlichen Anforderungen in der Energieversorgung optimal begegnet werden. Während reine Wärme-Geothermieprojekte nämlich im Sommer mangels Nachfrage einen Teil der förderbaren Energie ungenutzt lassen müssen, kann in einem kombinierten Strom-Wärme-Projekt im Sommer mehr Strom produziert, im Winter hingegen der Wärmeversorgung Vorrang gegeben werden. Dies bedeutet eine optimale wirtschaftliche Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Thermalwassers bei gleichzeitig höchster Versorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger. Dr. Nobert Baumgärtner