Veröffentlicht am 07.07.2019 00:00

Schliersee · Der Kasperl kommt!


Von red
Gebannt lauscht das Publikum.	 (Foto: Markus Wasmeier)
Gebannt lauscht das Publikum. (Foto: Markus Wasmeier)
Gebannt lauscht das Publikum. (Foto: Markus Wasmeier)
Gebannt lauscht das Publikum. (Foto: Markus Wasmeier)
Gebannt lauscht das Publikum. (Foto: Markus Wasmeier)

Ich denke, fast jeder hat eine Kindheitserinnerung an das Kasperltheater. Vielleicht wie man mitgefiebert hat mit dem Kasperl. Ihn lauthals vor dem bösen Krokodil gewarnt hat oder über Seppels Tollpatschigkeit gelacht hat. Und ganz ehrlich, ich sehe immer noch gerne beim Kasperltheater zu.

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Zugegeben, vor dem Krokodil fürchte ich mich nicht mehr und die Spannung ist leicht erträglich. Natürlich hat man als Erwachsener einen anderen Blick auf das Kasperltheater aber ich bin deswegen nicht weniger begeistert. Vielmehr fasziniert mich, wie es den Puppenspieler gelingt, mit einfachen Holzfiguren eine ganze Schar, sonst kaum zu bändigender Kinder in den Bann zu ziehen. Und das in einer Zeit, in der die Figuren in Film und Fernsehen immer perfekter und realistischer werden.

Was macht dann die ungebrochene Faszination des Puppentheater aus? Zum einen glaub ich, ist es so, dass speziell Kinder in ihrer Phantasie viel mehr Möglichkeiten haben als das größte Hollywood Studio. Zum anderen ist es sicherlich auch die Interaktion mit dem Publikum. Denn der Kasperl fragt nach, er reagiert auf die Zwischenrufe der Kinder und umgekehrt, die Kinder werden Teil der Geschichte, indem sie den Kasperl vor den heimtückischen Absichten des Räubers oder der Hexe warnen können. Schier zur Verzweiflung treibt es das junge Publikum dann, wenn die Helden des Stücks scheinbar nicht verstehen, was los ist. Die Spannung steigt, die Kinder kreischen und am Ende wird doch alles gut und alle lachen mit dem Kasperl und freuen sich, dass er nun gefahrlos den Blaubeerkuchen mit der Großmutter genießen kann.

Puppenspieler von München bis Langeoog geben sich die Ehre

Was noch dazu kommt ist die Hingabe, mit der die Puppenspieler ihr Handwerk betreiben. Das fängt bei selbst gefertigten Puppen an und endet mit dem detailverliebt ausgestatteten Bühnenhintergrund. Und dann muss den Figuren natürlich Leben eingehaucht werden, ihnen ein Charakter verliehen werden. Verschiedene Stimmen müssen geübt werden, die Sprache vom Seppel muss ein bisschen einfältiger sein als die vom Kasperl und der Wachtmeister muss eine gewisse Autorität ausstrahlen.

Wenn Sie jetzt am liebsten gleich ein Kasperltheater besuchen möchten, kann ich Ihnen ein besonderes Schmankerl ankündigen. Am 14. Juli findet bei uns bereits zum vierten Mal das Kasperltheaterfestival statt. Und nicht nur wer Kinder dabei hat ist herzlich willkommen. Zu sehen gibt es fünf verschiedene Stücke, dargeboten von fünf verschiedenen Bühnen!

Mit dabei sind neben zwei bayerischen Bühnen ein Ensemble aus Salzburg, ein Theater aus Tirol und die Langeooger Puppenkiste, die die weiteste Anreise auf sich nimmt. Ich bin schon gespannt, wie sich der ostfriesische Kasperl im altbayerischen Dorf verständigt! Schirmherr der Veranstaltung ist der bekennende Kasperlfan Gerhard Polt.

Womit der Kasperl keinen Spaß versteht sind Hunger und Durst. Und genauso halten wir es auch bei uns im Freilichtmuseum. Neben hausgemachten Kuchen können Sie es sich im altbayerischen Wirtshaus »Zum

Wofen« mit kulinarischen Schmankerln gut gehen lassen. Dazu empfehle ich Ihnen ein kühles Museumsbier, das wir in unserer historischen Brauerei selbst herstellen.

Jetzt bleibt mir nur zu hoffen, dass wenn der Kasperl dann frägt: »Seid ihr alle da?«, Sie die Frage mit ja beantworten können. Der Kasperl, Gerhard Polt und ich freuen uns auf Ihren Besuch.

Ihr Markus Wasmeier

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