Olympia-Pressestadt · Wer Claudia genauer betrachten will, der muss sich 23 Meter unter die Erde begeben.
Claudia Tausend (SPD)
Aktuelle Kolumne von Claudia Tausend (SPD Bundestagsabgeordnete Wahlkreis München Ost
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Dort unten, am Boden des Startschachts an der Ecke Moosacher Straße/Landshuter Allee, lässt sich in Grundzügen erkennen, wie der U-Bahntunnel »Claudia« später aussehen wird. Hier bahnt er sich, umgeben und abgesichert von einer Spritzbetonschale, allmählich seinen Weg: auf der einen Seite unter der Landshuter Allee hindurch, auf der anderen unter der Olympia-Pressestadt, die nun fast erreicht ist.
Riesige Bagger, Bohrmaschinen und Beton-Spritzmanipulatoren sind hier rund um die Uhr im Einsatz, um die Verlängerung der U 3, jeweils in zwei parallel verlaufenden Tunnels, voranzutreiben. In einem der beiden westlichen Tunnels bohrt eine monströse Maschine gerade lange, dünne Stahlrohre nach vorne in das noch nicht ausgehobene Erdreich. »So entsteht der so genannte Rohrschirm eine zweite Sicherung des Tunnels, zusätzlich zur Spritzbetonschale«, erklärt Günther Döbler, Hauptabteilungsleiter für U-Bahn-Bau im Baureferat.
Eine solche doppelte Absicherung werde vor allem unterhalb von Häusern vorgenommen, so auch in diesem Fall: Etwa zehn Meter weiter oben beginnen nämlich die Keller der Häuser am Werner-Friedmann-Bogen.
Dort merke man allerdings kaum etwas von dem, was unter der Erde vor sich gehe, versichert Baugruppenleiter Wolfgang Scholz: »Die Häuser haben keine Berührung mit dem Tunnel, deshalb überträgt sich auch kaum etwas von den Erschütterungen und Schallwellen.«
Und Manfred Föllinger von der Bauüberwachung ergänzt, dass es bisher auch noch keine Beschwerden der Anwohner gegeben habe.
Claudia scheint demnach keine störende Nachbarin zu sein. Sie ist übrigens benannt nach der Münchner Stadträtin Claudia Tausend, die nach altem Bergmanns-Brauch die Tunnelpatenschaft übernommen hat für den neuen Bauabschnitt der U 3 zwischen Olympia-Zentrum und Olympia-Einkaufszentrum (wir berichteten). Parallel zur Baustelle an der Landshuter Allee wird auch rund um den neuen U-Bahnhof Olympiapark Nord gearbeitet.
In Richtung Lerchenauer Straße muss dort das Grundwasser während des Baus mit Hilfe eines Druckluftverfahrens verdrängt werden. Die Arbeiter werden deshalb täglich durch eine Kammer geschleust, die ein Luftdruck-Gefälle von 0,8 Bar ausgleicht.
»Später wird das Grundwasser dann durch die Spritzbetonschale und durch eine wasserdichte Innenschale abgehalten«, erläutert Döbler. Richtung Moosach sei der Tunnelvortrieb jedoch einfacher, fügt er hinzu, weil dort kein Grundwasser verdrängt werden müsse.
Im Rohbau soll der gesamte Streckenabschnitt zwischen Olympia-Zentrum und Olympia-Einkaufszentrum bis 2006 fertig sein. Befahrbar sind die Tunnels voraussichtlich 2008. Bis dahin: Glück auf, Claudia! rme