Veröffentlicht am 29.06.2004 00:00

Hier bewegt sich nichts


Von red
Hier hat nur einer Vorfahrt, der Rest muss stehen.	 (Foto: ta)
Hier hat nur einer Vorfahrt, der Rest muss stehen. (Foto: ta)
Hier hat nur einer Vorfahrt, der Rest muss stehen. (Foto: ta)
Hier hat nur einer Vorfahrt, der Rest muss stehen. (Foto: ta)
Hier hat nur einer Vorfahrt, der Rest muss stehen. (Foto: ta)

»Ein durchschnittlicher Nutzer verbringt in einem Jahr fast einen ganzen Tag mit der Wartezeit an der Bahnschranke in der Lerchenauer Straße und der Feldmochinger Straße.« Verlorene Zeit, ganz klar.

Dringend notwendig: Unterführung am S-Bahnhof Fasanerie

München Nordwesten: Unterführung am S-Bahnhof Fasanerie Themenseite zur Entschärfung des Nadelöhrs in der Fasanerie

Ausgerechnet hat dies der CSU-Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, Joachim Unterländer. Nachdem sich die Beschwerden aus der Bevölkerung darüber häuften, setzt er sich nun für eine Verbesserung der Situation an den Bahnübergängen ein.

Lösungsansätze: die Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge durch Über- und Unterführungen. Realistisch betrachtet ist diese Möglichkeit schlicht zu teuer, im Bereich der Feldmochinger Straße, am Bahnhof Fasanerie, ist es auch eine Platzfrage.

Dazu kommt, dass der Baulastträger die so genannte Höhenfreimachung zu bezahlen hätte. Weil das in diesem Fall die Stadt München ist, die nicht gerade mit einem finanziellen Überschuss gesegnet ist, kommt diese Variante auch langfristig nicht in Frage.

Unterländer fordert daher »eine Modernisierung der Schrankentechnik, unter Berücksichtigung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen«. Doch auch hier ist der Spielraum gleich Null: »Die Abstände sind bereits minimal, die Schließungszeiten kann man gar nicht anders regeln«, sagt Horst Staimer, Sprecher der Deutschen Bahn AG (DB) in München. Er selbst kennt sich an den betroffenen Bahnübergängen gut aus, »da ich dort selbst mal gearbeitet habe.«

Die Schließungszeiten begründen sich durch die Sicherheitsmaßnahmen. »Ein Zug fährt einen Kilometer vor dem Bahnübergang an einem Vorsignal vorbei. In diesem Moment muss die Schranke bereits unten sein«, erläutert Staimer. Da auf der Strecke sowohl der S-Bahn-Verkehr, als auch der Regionalverkehr nach Landshut und Regensburg und der Güterverkehr entlangläuft, ist die Schranke zwangsläufig oftmals unten – Abhilfe ist nicht in Sicht.

Durch den zunehmenden Verkehr auf Schiene und Straße wird die Situation jedoch immer prekärer. »Alois Hofmann ist nach Rücksprache mit mir gerade dabei, eine Fotodokumentation über die Zustände am Bahnübergang zu erstellen, die dann als Grundlage für weitere Schritte des Bezirksausschusses (BA) dienen soll«, berichtet BA-Chef Dr. Rainer Großmann (CSU). Im Mittelpunkt steht dabei die Situation als solche, aber auch die Sicherheitsaspekte. »Hofmann fotografiert zum Beispiel die Autoschlangen zu verschiedenen Tageszeiten und verkehrswidriges und gefährliches Verhalten der Verkehrsteilnehmer«, ergänzt Großmann. Für ihr Verhalten sind die Autofahrer zwar selbst verantwortlich, allerdings werden unvernünftige Handlungen durch untragbare äußere Einflüsse zweifelsfrei begünstigt.

Daher sucht der BA auch zusammen mit der DB nach einer Lösung. »Kontakte zur DB hat es in letzter Zeit in Form eines BA-Antrags gegeben, in dem wir uns gegen die Umrüstung auf automatische Halbschranken ausgesprochen haben. Dadurch würde die Gefahrensituation an diesem Bahnübergang stark zunehmen. Eine Antwort der Bahn liegt uns bis jetzt noch nicht vor.«

Zur Situation am Bahnübergang Fasanerie gibt es beim BA noch im Juli einen Runden Tisch mit Stadträten von SPD, CSU, Grüne und FDP, um eine Lösungsmöglichkeit zu finden. C. Clever-Rott

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