Veröffentlicht am 22.11.2000 00:00

Strahlrohreinschübe am FRM II


Von red

»Die Strahlrohrverschlusseinheiten, jede etwa sechs Tonnen schwer, werden in diesen Tagen angeliefert, montiert, justiert und getestet«, erklärte Gesamtprojektleiter Dr. Anton Axmann am Dienstag in Garching.

Mit dem Einbau des letzten Strahlrohrverschlusses wäre das Reaktorbecken soweit mechanisch fertiggestellt, dass mit dem nuklearen Testbetrieb begonnen werden könnte. Axmann: »Mit Hochdruck wird die kalte Inbetriebsetzung der Reaktoranlage vorangetrieben, damit Ende des Jahres auch das Gütesiegel der Gutachter für die nukleare Inbetriebsetzung erteilt werden kann.«

Die Edelstahlgehäuse der Einschübe seien im Innern mit Sonderbeton gefüllt. Deren Aufgabe bestünde darin, die aus dem Moderatortank kommende Neutronenstrahlung für die Experimente freizugeben. In den Einschüben seien Neutronenoptische Einrichtungen eingebaut. Damit könne, so der Physiker, der Nutzerstrahl optimiert werden. Diese wichtigen Bauteile könnten durchaus als Meisterstücke der Feinmechanik bezeichnet werden. Axmann: »Jeder Strahlverschluss und seine Einbauten sind so präzis gebaut, dass man ihn trotz der großen Masse ohne Kraftanstrengung gleichsam spielerisch drehen kann.« Derzeit werde auch die Steuerungselektronik eingerichtet, die über zusätzliche Sicherungen verfüge.

Bei wissenschaftlichem Betrieb haben die Reaktorschichtleiter und der Strahlenschutzbeauftragte als letzte Instanz das Sagen über die Öffnung der Verschlüsse.

»Den Experimentatoren werden erst dann die Neutronen zur Verfügung gestellt, wenn in puncto Strahlenschutz alles überprüft und für gut befunden wurde«, betont der Gesamtprojektleiter. Sicherheit habe oberste Priorität.

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