Es ist gerade einmal zwei Tage her, da drängten sich etwa 160 Schwabinger in den Pfarrsaal der Heilig-Geist-Kirche in der Hiltenspergerstraße, um bei der Gestaltung ihres Stadtteils mitzuwirken. Schon zu Beginn der Bürgerversammlung im Stadtbezirk Schwabing West, hoffte Sitzungsleitung Constanze Lindner-Schädlich auf viele Beiträge der Neu-Bewohner am Ackermannbogen und wurde nicht enttäuscht.
Leben am Ackermannbogen
Schwabing · Ackermannbogen: Ein Stadtviertel entwickelt sich Themenseite der Münchner Wochenanzeiger/Schwabinger Seiten zum Leben im Stadtviertel Ackermannbogen
Vor allem die Parksituation im Neubaugebiet bot Anlass zur Nachfrage. So wunderte sich Karl-Heinz Weng über die wenigen Parkplätze in der Therese-Studer-Straße: »Wenn wir Besuch bekommen, können die nirgends parken«, klagte er.
Der Vorsitzende des Bezirksausschusses 4, Walter Klein, antwortete gelassen: »Es gibt nicht zu wenig Parkplätze, sondern nur mehr Tiefgaragenstellplätze. Wir im BA waren der Ansicht, dass das Oberflächenparken Kinder gefährden würde«. Auch Eugen Hiller beschwerte sich über die Parksituation, vor allem aber während der Veranstaltungen im Olympia-Park: »Wenn zum Beispiel das Tollwood-Festival stattfindet, wird am Ackermannbogen wild geparkt. Sogar Gehwege und Grünanlagen werden belagert. In den umliegenden Straßen wird dann auch noch mit viel zu hohem Tempo gefahren«, erklärte er und forderte deshalb die Schützung der umliegenden Wohngebiete vor dem parkplatzsuchenden Verkehr. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Klare Worte hatte Lindner-Schädlich für die Trambahn-Gegner, die auch einen Antrag stellten: »Die Tram ist seit einem Jahr bereits Stadtratsbeschluss. Im Sommer wurde das Planfeststellungsverfahren eröffnet. Die Tram wird kommen«, sagte sie in aller Deutlichkeit. Die Bürger lehnten daraufhin den Antrag, gegen eine Tram durch die Parzivalstraße, mit deutlicher Mehrheit ab.
Für Lacher sorgte der Antrag von Frithjof Löffler: »Ich wundere mich, warum im Luitpold-Park morgens um sieben, immer wenn es geregnet hat, Rasen gemäht wird und das im Abstand von eineinhalb Wochen so schnell kann Gras doch gar nicht wachsen«. Auch Gottfried Hofmann vom Gartenbauamt konnte ihm darauf keine Antwort geben: »Ich will nicht sagen, wir seien fehlerlos, aber wir haben dieses Jahr sogar Mähvorgänge eingespart«, schildert er.
Alle Probleme konnten nicht gelöst werden, doch gaben sich die Vertreter der Ämter Mühe, dass keine Frage offen blieb. K. Schubert