Veröffentlicht am 27.12.2005 00:00

Zentrum · Baggern, Buddeln, Bauen


Von red
Ein Museum für Warhol-Werke, ein Kulturzentrum, ein Luxusviertel: In Münchens Mitte wurden im Jahr 2005 Grundsteine für ehrgeizige Projekte gelegt.  (F.: Archiv)
Ein Museum für Warhol-Werke, ein Kulturzentrum, ein Luxusviertel: In Münchens Mitte wurden im Jahr 2005 Grundsteine für ehrgeizige Projekte gelegt. (F.: Archiv)
Ein Museum für Warhol-Werke, ein Kulturzentrum, ein Luxusviertel: In Münchens Mitte wurden im Jahr 2005 Grundsteine für ehrgeizige Projekte gelegt. (F.: Archiv)
Ein Museum für Warhol-Werke, ein Kulturzentrum, ein Luxusviertel: In Münchens Mitte wurden im Jahr 2005 Grundsteine für ehrgeizige Projekte gelegt. (F.: Archiv)
Ein Museum für Warhol-Werke, ein Kulturzentrum, ein Luxusviertel: In Münchens Mitte wurden im Jahr 2005 Grundsteine für ehrgeizige Projekte gelegt. (F.: Archiv)

Das Jahr 2005 war mal wieder ein Jahr der Baustellen. Es wurde gebaggert und gebuddelt, Abrissbirnen krachten gegen Hauswände, Grundsteine wurden gelegt, Richt- und Einweihungsfeste gefeiert. Hier eine Übersicht der größten innerstädtischen Projekte des vergangenen Jahres.

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Damit der öffentliche Verkehr während der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr reibungslos funktioniert, wurde und wird weiterhin im Herzen der Stadt kräftig gegraben. Der Bau zweier zusätzlicher Tunnel am U-Bahnhof Marienplatz – direkt unter dem Rathaus – zählt zu den aufwändigsten Projekten in der Geschichte der Münchner U-Bahn. In diesem Jahr wurden die beiden neuen Röhren wie in einem Bergwerk vorangetrieben. Spätestens Mitte 2006 soll alles fertig sein, dann können am Marienplatz pro Stunde bis zu 32.400 Personen in die U-Bahn steigen.

Ein weiteres Mammutprojekt im Zentrum stellt die Neugestaltung des St. Jakobsplatzes dar. Das jüdische Kulturzentrum und die neue Münchner Synagoge finden dort ihre Heimat, wenn am 9. November 2006 die Einweihung gefeiert wird. Und das Zentrum wird einen Paradigmenwechsel im schwierigen Zusammenleben zwischen den Kulturen und Religionen bedeuten: »Es wird keine Zäune geben, alles ist frei zugänglich. Wir schaffen eine Normalität, die beinahe schon wieder abnormal ist«, erklärte Joshua Chmiel, stellvertretender Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), beim Richtfest am 28. Oktober.

Dabei hätte die IKG jedes Recht, ihr Kulturzentrum abzuschotten: Bei der Grundsteinlegung 2003 wollten 14 Münchner Neonazis ein Blutbad anrichten. Der Plan wurde glücklicherweise vereitelt, 14 Kilogramm Sprengstoff gefunden und der Rädelsführer Martin Wiese sitzt mittlerweile hinter Gittern.

Direkt nebenan hat am 5. September die Schrannenhalle ihre Türen aufgesperrt, eine prächtige Markthalle, die nach historischen Plänen wieder aufgebaut wurde. Viele Streitereien gab es um Investoren und Architekten, inzwischen versuchen die Betreiber Kunst mit Kommerz zu verbinden: Zwischen Essensständen und Marktbuden läuft Musik und spielen Bands.

Doch nicht nur die Altstadt, auch die Maxvorstadt wächst und gedeiht: Zwischen Altem Botanischen Garten und der Basilika St. Bonifaz wird seit Mai gebaut – und zwar so luxuriös wie nirgendwo sonst in München. Die Lenbach-Gärten, so heißt das Areal, werden zum exklusiven Stadtquartier mit Luxushotel, zwei Bürokomplexen und 350 Nobelwohnungen. 2007 soll alles fertig sein.

Ein Jahr später wird das Museum Brandhorst an der Türken-/ Ecke Theresienstraße eingeweiht, ein weiterer Eckpfeiler in Münchens wachsendem Museumsviertel: Hier wird ab 2008 auf 3.200 Quadratmetern die zeitgenössische Kunstsammlung des Ehepaars Brandhorst zu sehen sein.

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