München-Nord · Bauen, Sparen und der Verkehr
Politisch war der Münchner Norden im vergangenen Jahr wieder von einem seiner Lieblingsthemen geprägt: Dem Verkehr. Zu Lande, in der Luft, unterirdisch; Als Verkehrsaufkommen, als Lärmerzeuger, als Wahlkampfthema ein alles bestimmendes Thema, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Jahr zog.
Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger
Themenseite Jahresrückblicke : Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger
Ach ja, da gabs noch ein paar andere »Kleinigkeiten«, die die Menschen im Münchner Norden bewegten. Einsparungen beispielsweise, in sozialen Bereichen und in Bildung etwa. Und dann war da noch Bundestagswahl.
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Aus »Kein Geld für Luftretter« wurde bis zum Jahresende die Schlagzeile »Geldspritze für die Retter«. Dabei geht es um den Bergungshubschrauber »Christoph 1« vom ADAC. Im Zuge von Einsparungen seitens der Krankenkassen wird das Geld für die Retter zusehends knapper von den drei Millionen Euro, die ein dringend benötigter neuer Hangar für den Helikopter kosten würde, keine Spur.
Ein Förderverein in Unterschleißheim ist nun angetreten, sich für die Geldmittel stark zu machen. Ein erstes (zaghaftes) Ergebnis der Bemühungen ist bereits auf dem Spendenkonto eingetroffen: 250 Euro sammelte der »Beauty & Wellness Treff Unterschleißheim«. Das bringt das Bauvorhaben zwar noch nicht voran, aber Unterschleißheims Bürgermeister Rolf Zeitler verwies auf konkreten Bedarf auch an anderer Stelle: »Die Technik schreitet immer voran« und »Christoph 1« soll dank des Fördervereins auch weiterhin Schritt halten können, denn »jeder kann schließlich mal auf den Rettungshubschrauber angewiesen sein«.
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Gerumst hat es heuer ein paar Mal in Garching. Nicht nur wegen der Fluglärmmessungen und der erhöhten Lärmbelastung durch die nun breitere und damit näher gerückte Autobahn A9. Vor allem auch der U-Bahnbau sorgte für ordentliches Getöse. Etwa im März, als gleich mehrere Sprengungen für großzügige Durchgänge beim neuen U-Bahnhof sorgten. Das war auch gut so, sonst hätten Bürgermeister Manfred Solbrig und die Stadtvertreter am 28. Oktober wahrscheinlich vor »zugemauerten Türen« gestanden. Dank offener Portale feierten die Garchinger allerdings im Herbst ein gestandenes Richtfest für den neuen U-Bahnhof. Der Clou: Der Anschluss soll auch über das Schererhaus zu erreichen sein. Ein Restaurant und Gästebetten oben, und im Kellergeschoss der rasche Anschluss an das U-Bahn-Netz. Im Oktober des kommenden Jahres soll der U-Bahn-Bau schließlich abgeschlossen sein.
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Abgeschlossen wurden heuer dagegen bereits drei prägnante Bauvorhaben für den Münchner Norden.
Die Autobahn A9 wurde komplett saniert und auf teilweise bis zu fünf Spuren verbreitert. Dank Flüsterasphalt ZWOPA und wechselnder Verkehrsführung während der Bauphase hatten auch die prominenten Vertreter aus Politik und Wirtschaft kein Problem zur Einweihung im November ihre Reden mit retorischen Stilmitteln zu füllen.
Das Ballhausforum bekam erst den Deckel drauf, kurz drauf ein schlichtes Richtfest; seit 1. Dezember ist Unterschleißheims neues Sport- und Kultur-Zentrum bereits vermietet und im März 2006 wird das Ballhausforum schließlich offiziell eröffnet.
Und dann war da noch die Allianz Arena, die, dank exaltiertem Design, skeptisch beäugt Ende Mai eröffnet wurde. Die Kritiker dürften sich die Hände gerieben haben, als Popsternchen Sarah Connor mit einem beherzten »brühe Deutsches Vaterland!« für kollektives Gelächter sorgte.
Alle anderen waren jedenfalls begeistert. Wohl auch Felix Königsbrügge, der mit seinem Opa im August 2002, wenige Wochen vor dem offiziellen Baubeginn, seinen ganz persönlichen Spatenstich zur Fußballarena wagte. Die Vereine hats zwar nicht interessiert aber Felix ist trotzdem Feuer und Flamme für »sein Stadion«.