Veröffentlicht am 28.12.2005 00:00

Moosach · Es ist ein langer, aber erfolgreicher Weg


Von red

Immer in Bewegung bleiben – dafür tun die Moosacher eine ganze Menge. Dabei geht es jetzt nicht um die körperliche Ertüchtigung, sondern um die geistige. Mit vielen einfallsreichen Projekten haben Gruppen und Vereine das Stadtteilleben im Jahr 2005 bereichert.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Themenseite Jahresrückblicke : Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger

Es ist ein Dauerthema: das Erstarken rechtsextremer Gesinnung. Um zu verhindern, dass politisch radikales Gedankengut in den Köpfen Wurzeln schlägt, hat die Moosacher SPD eine Diskussionsrunde mit Bürgern und einem Holocaust-Überlebenden initiiert. Für den erkrankten Max Mannheimer war Ernst Grube nach Moosach gekommen. Bei der Diskussion zeigte sich, dass es nach wie vor Nährboden für die Parolen der Rechten gibt. Es kam zu einem Wortgefecht und empörten Reaktionen auf beiden Seiten, bevor das eigentliche Gespräch richtig losgegangen war. Der Vorfall zeigt, dass man immer wieder an den Schrecken und den Terror der NS-Herrschaft erinnern muss, um das »zweite Mal« zu verhindern. Aufklärung statt Unterdrückung.

Weniger dramatisch als vielmehr erfreulich verlief die Bildung des Pfarrverbands aus den beiden katholischen Gemeinden St. Raphael Moosach und Maria Trost in Untermenzing. Nach einem Jahr unter dem ersten gemeinsamen Pfarrer Leslaw Magdziarek sind sich die Gemeinden deutlich näher gekommen.

Erst Sprache macht Integration möglich. Aus diesem Grund lernen fremdsprachige Eltern in Moosach Deutsch. Sie möchten dazugehören und leisten dafür ihren Beitrag. Wenn nur die Sprache nicht so kompliziert wäre…

Nach dem Weggang Wolfgang von Andrians war die Pfarrstelle in der Magdalenenkirche eine Zeit lang unbesetzt. Seit Ende Juli gibt es dort wieder einen Seelsorger. Frank Schäfer heißt der neue Mann und er möchte frischen Wind in die Gemeinde bringen.

Auch nicht eben leicht haben es sich einige Moosacher gemacht. Sie haben es mit einem Weltkonzern aufgenommen und sich schließlich gegen die Deutsche Post AG durchgesetzt. Der Briefkasten in der Hugo-Troendle-Straße ist wieder da. Und weil die Post den gelben Kasten nicht einfach da wieder aufstellen kann, wo sie ihn zweieinhalb Jahre zuvor gegen den Protest der Moosacher abgebaut hatte, steht er nun auf der anderen Straßenseite, nahe der Heilig-Geist-Kirche. Mit Geduld und Beharrlichkeit haben die Moosacher ihr Ziel erreicht.

Wann kommt man schonmal auf eine richtige Auktion? Das dachte sich der Müttertreff Moosach und organisierte eine Versteigerung, die sich ganz an den gewerblichen Vorbildern orientierte. Das Wetter hat dem wackeren Organisationsteam allerdings die Bilanz verhagelt – es war nämlich zu schön. So war die Resonanz nicht ganz so groß wie erhofft. Dennoch wertete der Müttertreff die Aktion als Erfolg. Wiederholung nicht ausgeschlossen…

Gegenseitig füreinander da sein, das möchte der Bewohnertreff in der Karlingerstraße mit seinem Patenschaftsprojekt »Sonnenseite« fördern. Unter den wachsamen Augen der Organisatorinnen Susanne Ferrari und Sonja Sochurek werden kleine Dienstleistungen in der Nachbarschaft getauscht – für eine lebendige und starke Gemeinschaft.

Hatten Sie ein schönes Weihnachtsfest? Vielleicht haben Sie auch mitgeholfen, Menschen in Osteuropa ein schönes Fest zu bereiten. Mit dem Hilfskonvoi der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde, der im November von Moosach aus in Richtung Rumänien aufgebrochen ist. Hilfe brauchen manchmal eben nicht nur die »nächsten Nächsten«.

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