Schwabing gilt ja gern einmal als Kulturstadtteil Münchens und auch im Jahr 2005 waren die Schwabinger in puncto Kultur und Soziales sehr aktiv. Doch auch die politischen Belange traten nicht in den Hintergrund. Vor allem die beiden Bezirksausschüsse Schwabing-Freimann (BA 12) und Schwabing-West (BA 4) setzten sich aktiv für den Stadtteil und seine Belange ein und konnten einige Siege verbuchen.
Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger
Themenseite Jahresrückblicke : Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger
Gerade der Wedekindplatz sorgte zum Jahresende für Kopfzerbrechen im Bezirksausschuss Schwabing Freimann (BA12). Denn der »Schandfleck« soll auf Drängen des BAs, der für die Umgestaltung eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet hat, völlig umgestaltet werden. Bis zur 850-Jahrfeier im Jahr 2008 soll der alte Marktplatz Schwabings in neuem Glanz erstrahlen.
BA-Mitglied Peter Eisert kämpfte hingegen ohne Unterstützung seiner Kollegen gegen die geplante Wasserkraftanlage am Biederstein. Etwa 100 Haushalte sollen durch die Anlage mit Strom versorgt werden können, doch Eisert fürchtet, dass diese die Idylle des Biedersteins zerstören könnte.
Den Bogen überspannt, haben die Besucher der Bürgerversammlung des BA 4 im Oktober. Während sich im Juni auf einer Einwohnerversammlung noch die Mehrheit der Bürger für eine Fußgängerzone im Rosa-Aschenbrenner-, Gustav-Landauer-, und Felix-Fechenbach-Bogen aussprachen, sammelten die Gegner bis Oktober 300 Unterschriften. Nach tumultartigen Zuständen fand Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat deutliche Worte. Die Fußgängerzone sei überflüssig, die Durchfahrt werde durch Poller gekappt.
Petra Piloty, Mitglied im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann, wollte den »Brumpftstaufahrern« auf der Leopoldstraße den Motor abstellen. Diese Art von Autofahrern würden vor allem in den Sommermonaten auf der Leopoldstraße auf und ab fahren und dabei immer wieder wenden. Vor allem an der Kreuzung zur Herzogstraße kommt es immer wieder zu meterlangen Rückstaus, weil die Fahrer wenden, statt abbiegen wollen. Daher fordert sie ein Wendeverbot an dieser Stelle. Auch die Polizei begrüßte diesen Vorschlag und will die Wender auf die Kreuzung an der Karl-Theodor-Straße umlenken.
Anfang 2008 soll es mit der alten Funkkaserne an der Domagkstraße endgültig zu Ende gehen. Zu Beginn des Jahres 2006 übernimmt die Stadt München das Gelände, vorher jedoch sollte das Entwässerungssystem völlig saniert werden.
Auch in Schwabing wurde dieses Jahr das Parkraummanagement erweitert. Genau sechs neue Gebiete sollen bis zum Frühjahr 2006 in das Park-Lizenzsystem eingegliedert werden. Mit dabei sind unter anderem der Biederstein zwischen Englischem Garten und Dietlindenstraße. Ziel des Projektes ist es, irgendwann alle Viertel innerhalb des Mittleren Rings einzugliedern.
Mitte Februar forderte der Schwabinger Ortsverein der Grünen endlich ein Gesamtkonzept zur Trambahn 23 die künftig durch Schwabing fahren soll. Dennoch war es im Jahr 2005 eher ruhig um den Dauerbrenner des Stadtteils geworden. Mit dem Bau der Tram-Trasse durch die Leopoldstraße soll im Frühjahr 2006, trotz zahlreicher Protestaktionen begonnen werden.
Vor allem im Sommer wird in Schwabing wahllos plakatiert und damit das Stadtbild verunstaltet. Das Thema, das auch seit Jahren Dauerbrenner im BA ist, kann jedoch nur durch die Stadt München geklärt werden. Doch dieser fehlt bisher das Geld für Personal. Dennoch, wenn man beim illegalen Plakatieren erwischt wird, gibt es eine Anzeige von der Polizei.