Veröffentlicht am 07.03.2007 00:00

Olympiapark · Stadt-Bewohner


Von red
Rockfan Herbert Hauke tritt hier per Fotomontage in die Fußstapfen der Beatles.  (Foto: Privat)
Rockfan Herbert Hauke tritt hier per Fotomontage in die Fußstapfen der Beatles. (Foto: Privat)
Rockfan Herbert Hauke tritt hier per Fotomontage in die Fußstapfen der Beatles. (Foto: Privat)
Rockfan Herbert Hauke tritt hier per Fotomontage in die Fußstapfen der Beatles. (Foto: Privat)
Rockfan Herbert Hauke tritt hier per Fotomontage in die Fußstapfen der Beatles. (Foto: Privat)

Wo die Stars sind, ist Herbert Hauke. Heute genauso wie vor 35 Jahren, auf seinem ersten Livekonzert: The Who hieß die Band und die Eintrittskarte von damals hängt ganz am Anfang seines Rockmuseums am Olympiaturm. Dicht gefolgt von alten Elvis-Plakaten, einer hautengen schwarzen Hose von Freddie Mercury und dem Kissenbezug, den Michael Jackson signiert mit «I love you all« in die Menge vor dem Hotel Bayerischer Hof warf.

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Dazwischen glitzern goldene CDs und Schallplatten von noch leuchtenden oder bereits verglühten Rockstars und, als funkelnder Mittelpunkt der Ausstellung, das Spiegelklavier von Elton John.

Wenn Herbert Hauke, Münchens »amtlicher Oberfan« der Rockbranche, Besucher durch sein Museum führt, kann er bei jedem Ausstellungsstück eine Anekdote zum Besten geben. Kein Wunder, sammelt er doch seit Jahren alles, was mit Musik zu tun hat.

In den Anfangsjahren des Rocks, als die Haare noch lang und die Eltern entsetzt waren, ging sein gesamtes Taschengeld für neue Platten drauf. Als er kurz nach seiner Heirat mit der Nachricht nach Hause kam, er hätte sein Sparbuch aufgelöst und das Geld in »Rock-Sicherheiten« angelegt, hing der Haussegen mehr als schief. Aber er habe sie einfach haben müssen, erklärt er verschmitzt, die Elvis Platte »Golden Boy Elvis«, mit dem König des Hüftschwungs samt Motorrad auf dem Cover. Eine echte Rarität, wurde das Cover aus Imagegründen doch bald wieder zurückgezogen.

Was Herbert Hauke von anderen Fans unterscheidet ist, dass er sich niemals nur für eine Band oder Sänger interessiert hat, sondern überall dabei war. Und, dass er irgendwann beschlossen hat, seine private Sammlung öffentlich zu machen. 13 Jahre hat er nach einem passenden Ort gesucht, bis er ihn auf der Besucherplattform im Olympiaturm fand.

»Musik ist immer wie fliegen, wie Freiheit«, sagt er, und hier im Turm sei man den Sternen am Rockhimmel gleich noch um einiges näher. Nur 5 Prozent seiner riesigen Sammlung an Rockmemorabilien finden im »höchsten Rockmuseum der Welt« Platz. Der Rest an Raritäten und Kuriositäten aus der Rock- und Popgeschichte warten noch gut verstaut auf ihren Auftritt.

Dabei müssen die alten Ikonen einen Teil des Platzes an die neue Generation abtreten: Stars wie Pink oder Kylie Minogue. »Rock spiegelt schließlich immer die Zeit, in der er geschieht«, erklärt Hauke.

Obwohl der Jäger und Sammler der Rockgeschichte sogar ein Buch über sein Fanleben herausgebracht und den Text für eine Rockmuseums-Hymne geschrieben hat, greift er selbst nicht zu Mikro, Schlagzeug oder Gitarre.

Das, meint er lachend, überlasse er denen, die es besser können. Er sei schließlich nur ein Fan.

Christine Auerbach

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