Der Name ist bewusst provokativ gewählt. Am Donnerstag, 19. April, wird die »Schickeria« im Hasenbergl mit einem kleinen Fest eröffnet. Doch dahinter verbirgt sich keineswegs eine vielbesungene Szene-Diskothek. Die »Schickeria« ist ein Second-Hand-Laden am Stanigplatz. Der erste Secondhand-Laden für das Hasenbergl überhaupt.
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Die Idee der Altkleiderverwertung innerhalb des Stadtteils ist jedoch nicht neu. Bereits seit einigen Jahren vermitteln die acht ehrenamtlich engagierten Damen der Frauengruppe der Gemeinwesenarbeit Hasenbergl gebrauchte Kleidungsstücke, nehmen ganze Kleidersäcke in Kommission und helfen damit jene auszustatten, die sich neue Markenware nicht leisten können.
Mit der »Schickeria« bekommt diese Initiative ein eigenes Zuhause. »Erst mal für ein Jahr, um zu sehen, wie sich das Geschäft etabliert«, betont Doris Grahammer, Bereichsleiterin der Diakonie Hasenbergl e.V. Grahammers Büro liegt genau gegenüber des neuen Geschäfts in dem die Frauengruppe ab Montag, 23. April, regelmäßig Kleiderspenden annimmt und für geringe Beträge weiterverkauft. »Zurzeit wird noch fleißig gewerkelt und gebastelt«, berichtet Grahammer. Schließlich soll die »Schickeria« mehr als ein Secondhand-Laden in der kleinen Ladenmeile am Stanigplatz werden. »Das Geschäft soll verschiedene Angebote beinhalten: günstige Bekleidung, Kleinmöbel, Schuhe und Spielsachen. Dazu soll sich die »Schickeria« aber auch als Treffpunkt etablieren«, so die ehrgeizige Hoffnung seitens der Diakonie.
Die Zeichen dafür stünden nicht schlecht, meinen auch die beteiligten Damen. Schließlich sei der Bedarf an günstiger Kleidung im Viertel durchaus gegeben, wie die bisherigen Altkleider-Aktionen der Frauengruppe gezeigt haben. Sogar die Öffnungszeiten, dienstags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr, haben die Damen den üblichen Zeiten in der Ladenmeile am Stanigplatz angepasst, um für einen reibungslosen Einstieg ins Hasenbergler Geschäftsleben zu sorgen. Dabei soll es in der »Schickeria« nicht um den Profit gehen. »Das Ziel ist, mit den Einnahmen auf lange Sicht einen wesentlichen Teil zur Kostendeckung beizutragen«, gibt Grahammer als Parole aus. In erster Linie gehe es in der »Schickeria« jedoch um »bürgerschaftliches Engagement wies im Lehrbuch steht.« Gerald Feind