Oberbürgermeister Christian Ude hat vergangene Woche gemeinsam mit Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, den zweiten Band des »Biografischen Gedenkbuches der Münchner Juden 19331945« vorgestellt.
Das vom Stadtarchiv in Schwabing zu Beginn der 1990er-Jahre in Angriff genommene Projekt zur biografischen Erfassung der jüdischen Opfer des NS-Terrors in München ist damit abgeschlossen. Den ersten Band hatte das Münchner Stadtarchiv bereits vor dreieinhalb Jahren veröffentlicht. Das Biographische Gedenkbuch spürt den Lebensläufen und Schicksalen der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nach, die Entrechtung, Vertreibung, Deportation und Tod über die jüdischen Münchnerinnen und Münchner brachte. Mit den beiden Bänden des Biographischen Gedenkbuchs werden insgesamt 4.579 Einzelschicksale jüdischer Bürgerinnen und Bürger dokumentiert.
Dazu wurden eine Fülle von Informationen zu jedem Opfer zusammenzutragen, von einer Skizzierung des biographischen Werdegangs über Familienzusammenhängen, Herkunft und sozialen Hintergrund bis zur schulischen und beruflichen Laufbahn. Auch die Wohnadressen in München werden benannt. Und es wird natürlich über das Verfolgungsschicksal berichtet: über die Schikanen der Behörden, über Ausgrenzungs- und Enteignungsmaßnahmen, über gescheiterte Emigrationsbemühungen, über Deportationen und über die Todesursachen der Opfer, von der Ermordung in den Vernichtungslagern bis hin zum Suizid.