Veröffentlicht am 27.12.2007 00:00

Münchner Norden · 2007 vor unserer Haustür


Von red
Der Tatzelwurm wurde in der Mitte durchgesägt, während oben die Autos weiter fuhren. Jetzt rollt der Verkehr nur noch auf der westlichen Hälfte.  (Foto: em)
Der Tatzelwurm wurde in der Mitte durchgesägt, während oben die Autos weiter fuhren. Jetzt rollt der Verkehr nur noch auf der westlichen Hälfte. (Foto: em)
Der Tatzelwurm wurde in der Mitte durchgesägt, während oben die Autos weiter fuhren. Jetzt rollt der Verkehr nur noch auf der westlichen Hälfte. (Foto: em)
Der Tatzelwurm wurde in der Mitte durchgesägt, während oben die Autos weiter fuhren. Jetzt rollt der Verkehr nur noch auf der westlichen Hälfte. (Foto: em)
Der Tatzelwurm wurde in der Mitte durchgesägt, während oben die Autos weiter fuhren. Jetzt rollt der Verkehr nur noch auf der westlichen Hälfte. (Foto: em)

Die Zeit »zwischen den Jahren« ist angebrochen – zwischen dem bereits mit dem Fest von Christi Geburt angebrochenen neuen Kirchenjahr und dem Ende des Kalenderjahres 2007. Zeit für Rückschauen also allenthalben, wie ein beliebiger Knopfdruck auf die Fernbedienung zeigt.

Meistens geht’s dabei um das große Weltgeschehen, mindestens um Geschichten, die Deutschland bewegt haben. Wir meinen, dass auch die Geschichten, die sozusagen vor unserer Haustür passiert sind, nochmal einen Blick verdient haben. Die Geschichten also, in denen wir und unsere Nachbarn die Hauptrolle spielen.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Themenseite Jahresrückblicke : Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger

Im Januar öffnete eine neue Anlaufstelle für Milbertshofener, Feldmochinger und Hasenbergler in schwierigen Lebenslagen: Der Erweiterungsbau in der Knorrstraße 101–103 macht auch die Sozialbürgerhäuser der Stadtbezirke zu Nachbarn. Die Eröffnungsreden aus den verschiedenen Abteilungen machten deutlich, dass hier wirklich geholfen werden soll – an diesen Grundgedanken muss im schwierigen Alltagsgeschäft immer mal wieder erinnert werden.

Bei aller Hilfe des Staates – ohne Eigeninitiative und Selbsthilfe geht es nicht. Dafür ist das Hasenbergl ein Beispiel. Und weil das hier schon ziemlich gut klappt, kam Anfang März eine Delegation der Bremer Bürgerschaft aus dem Stadtteil Tenever vorbei, um sich selbst ein Bild der Situation zu machen. Hintergrund: Bremen-Tenever hat eine ähnliche Bevölkerungsstruktur wie das Hasenbergl. Für den Bremer SPD-Abgeordneten Jens Görtz lautete das Fazit des Besuchs im Münchner Norden: »Wenn die Politik mehr auf die Bürger hört, kommt das den Staat günstiger.«

Eine andere Gemeinschaft brachte sich im April wieder verstärkt ins Bewusstsein der Milbertshofener: die Gemeinde Sankt Georg. Zu ihrem 500-jährigen Jubiläum drehte sich eine Woche lang das öffentliche Leben des Stadtteils um das alte Sankt-Georgskircherl.

Ein ökumenischer Gottesdienst der besonderen Art, nämlich mit einem Iman der hiesigen islamischen Gemeinde, gehörte im Mai zu der Projektwoche der Grundschule an der Hanselmannstraße. Als Höhepunkt ließen die Schüler über 400 Luftballons steigen – mit Karten, auf denen nur eine Frage stand: »Wir sind gegen Gewalt – und Du?«

Kurz danach stand in Fröttmaning tatsächlich »Abrüstung« auf dem Programm: die Bundeswehr übergab ihren bisherigen Truppenübungsplatz Fröttmaninger Heide dem Heideflächenverein – ein »Friedenszeichen«, das der Entspannung aller Münchner dient.

Speziell um ganz junge Münchner ging es im November bei der Kinder- und Jugendsprechstunde des Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl (BA 24) im November. Die Initiative von Gabriele Kittl, der Kinder- und Jugendbeauftragten des BA, war ein Riesenerfolg – und die Politiker haben nun einiges zu tun.

Ganz ohne staatliche Unterstützung, mit Spenden und viel Engagement, hilft der Verein »Horizont e.V.« obdachlosen Müttern und ihren Kindern. Da wollten Lerchenauer Kinder gerne mithelfen – und buken, bastelten und probten wochen- lang für einen eigenen Weihnachtsmarkt, auf dem sie ihre Werke zugunsten des Vereins der Schauspielerin Jutta Speidel verkauften. Die Kinder, denen geholfen wird, sind so multikulturell wie diejenigen, die helfen. Weihnachten wirkt nach – über alle religiösen Schranken hinweg. Eva Mäkler

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