München - Alles neu in 2008
Der Münchner an sich wird auch 2008 kein Kind von Traurigkeit sein: Zahlreiche Geburtstage, Grundsteinlegungen und Einweihungen lassen ihn heuer von Fest zu Fest tingeln. Doch nicht nur große Feiern, auch politische Großereignisse bestimmen 2008 den Takt der Stadt auch und vor allem, weil zugleich mit dem neuen Jahr die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs begonnen hat.
Alles neu macht der März dann wird endlich der Kampf ums Rathaus entschieden. Allerdings werden am 2. März nicht nur das Amt des Bürgermeisters und das der Stadträte neu besetzt, auch in den örtlichen Bezirksausschüssen (BAs) werden die Karten neu gemischt. Vor allem in der Maxvorstadt dürfte sich dabei vieles ändern, zumal BA-Chef Klaus Bäumler (CSU) nach 30 Jahren seinen Vorsitz an den Nagel hängt. Mit einer Neuerung muss auch der BA Ludwigs-/ Isarvorstadt leben: zur nächsten Legislaturperiode wird das Gremium um zwei Köpfe gestutzt. Wegen hoher Mieten hatten viele das Viertel verlassen und je kleiner das Gebiet, umso kleiner der BA, erläutert Stadtteil-Chef Alexander Miklosy (Rosa Liste).
Doch nicht nur in die Zukunft, auch in die Vergangenheit wird 2008 geblickt. Genauer: zurück nach 1158, dem Gründungsjahr Münchens. Herzog Heinrich der Löwe hatte damals auf Höhe der heutigen Ludwigsbrücke eine Brücke über die Isar gebaut, um darauf Zölle für den Salztransport zu kassieren. Der 850. Jahrestag dieses Ereignisses wird heuer in der ganzen Stadt gefeiert: Am 13. Juni werden die Jubiläumsfestivitäten offiziell in der Philharmonie des Gasteigs eröffnet, am 14. und 15. Juni folgt das Stadtgründungsfest in der Innenstadt. Wenig später, am 19. und 20. Juli, bekommen interessierte Bürger beim Altstadtringfest interaktiven Geschichtsunterricht verschiedene Theateraufführungen machens möglich. Und von 1. bis 3. August wird das Isarbrücken-Fest an den Brückenschlag Heinrichs des Löwen erinnern.
Übrigens feiert nicht nur die Stadt Geburtstag, auch in einigen ihrer Institutionen werden heuer die Sektkorken knallen: Die Akademie der Bildenden Künste etwa wird in diesem Jahr 200 Jahre alt und begeht ihr Jubiläum mit einer Ausstellung von Werken berühmter Schüler. So werden von Mai bis August unter anderem Bilder von Franz Marc und Wassily Kandinsky zu sehen sein. In der Nachbarschaft der Akademie hingegen wird in diesem Jahr eine neue Kultureinrichtung erst noch aus der Taufe gehoben: Im Sommer wird im Pinakothekenviertel die Sammlung Brandhorst eröffnet. Längst zur Institution geworden ist dagegen die Messe München GmbH: Seit bald zehn Jahren ist sie in Riem zuhause. Im Dezember steigt ein Jubiläumsfest.
Natürlich passiert in diesem Jahr noch viel mehr in der Stadt: die Wiesn findet zum 175. Mal statt, im Herbst wird die Umweltzone eingeführt und ebendann startet die Sanierung des Deutschen Theaters. Und so weiter, und so fort: Die Redaktion des SamstagsBlatts jedenfalls freut sich, Sie, liebe Leser, durch ein ereignisreiches 2008 begleiten zu dürfen. Alles Gute im neuen Jahr!
Nadine Nöhmaier