Veröffentlicht am 06.05.2008 00:00

Schwabing · Krach auf vier Rollen


Von red
Für die einen ist es ein Wahnsinnsspaß, für die anderen die reinste Ruhestörung: Die Skateboarder am Ackermannbogen sorgen für Ärger im Viertel.	 (Foto: jl/clash)
Für die einen ist es ein Wahnsinnsspaß, für die anderen die reinste Ruhestörung: Die Skateboarder am Ackermannbogen sorgen für Ärger im Viertel. (Foto: jl/clash)
Für die einen ist es ein Wahnsinnsspaß, für die anderen die reinste Ruhestörung: Die Skateboarder am Ackermannbogen sorgen für Ärger im Viertel. (Foto: jl/clash)
Für die einen ist es ein Wahnsinnsspaß, für die anderen die reinste Ruhestörung: Die Skateboarder am Ackermannbogen sorgen für Ärger im Viertel. (Foto: jl/clash)
Für die einen ist es ein Wahnsinnsspaß, für die anderen die reinste Ruhestörung: Die Skateboarder am Ackermannbogen sorgen für Ärger im Viertel. (Foto: jl/clash)

Nachmittags spielen viele Kinder in den verkehrsberuhigten Straßen des Neubaugebiets am Ackermannbogen, Jugendliche treiben Sport, Erwachsene entspannen auf den Balkonen ihrer Wohnungen: Hier, in einer der grünsten Gegenden Schwabings, leben viele Familien. Allerdings bringt das Miteinander der Generationen einige Konflikte mit sich: Vor allem der Lärm, den die Skater verursachen, ist ein Problem für ruhesuchende Nachbarn.

Leben am Ackermannbogen

Schwabing · Ackermannbogen: Ein Stadtviertel entwickelt sich Themenseite der Münchner Wochenanzeiger/Schwabinger Seiten zum Leben im Stadtviertel Ackermannbogen

Südlich des so genannten »Rigolettogebäudes« am Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9 führt ein Radweg vorbei – Anwohner nennen diesen »grüne Achse«. Über eine Treppe erreicht man von dort die Terrasse des »Rigoletto«-Cafés, die ein Paradies für die Skateboard-Fahrer der Gegend darstellt, wie Sylvia Lukas und Lennart Erschler wissen.

Von ihrem Balkon aus blicken die beiden Schwabinger direkt auf die Stufen, auf denen sich die Jugendlichen ausleben. Sie sehen »jeden Tag Skateboarder, die teils bis 21 Uhr neue Tricks und Sprünge üben«. Das Problem: Sie hören sie auch. Wenn die Jugendlichen über den Beton rollen, »macht das einen Höllenlärm – so, als würde ein Lastwagenfahrer Kieselsteine abladen«, sagt Lukas. Sie denkt dabei auch an ihre Nachbarin, die gehbehindert ist und wegen der »extremen Lärmbelästigung« ihren Balkon nicht mehr nutzen könne. Mehrfach habe Lukas schon versucht, mit den Jugendlichen zu diskutieren. »Die reden sich raus, dass das ein öffentlicher Weg sei und sie hier tun könnten, was sie wollen. Es sei nicht ihr Problem, wenn es uns stört«, schimpft sie.

Mit seinen Klagen wandte sich das Paar an den Bezirksausschuss Schwabing-West (BA 4). Peter Seefeldt, Mitglied der SPD-Fraktion, bestätigt zwar, dass Jugendliche »die grüne Achse« zum Skaten nutzen – aber er betont, dass es »nicht in der Häufung« auftritt, wie von den Anwohnern dargestellt.

Roland Helmig, Leiter der Polizeiinspektion 43, die für den benachbarten Olympiapark zuständig ist, weiß über den Konflikt Bescheid und erklärt, dass »Jugendbeamte uniformiert und in zivil« den Skater-Platz beobachten, um bei möglichen Beschwerden schlichten zu können. »Da die ›grüne Achse‹ zwar ein öffentlicher Weg ist, wie die Jugendlichen sagen, aber »private Dienstbarkeit vorsieht«, einigte sich der BA im Sinne des Paares Lukas/Erschler: Bei der Stadt wird beantragt, ein Fuß- und Radwegschild zu installieren. Oberhalb der Treppe des »Rigoletto« sollen Pflanzenkübel aufgestellt werden, »die die Skater nicht gefährden, aber verhindern, dass sie hier sporteln«.

Lukas bleibt skeptisch, wie lange es dauert, bis das in die Tat umgesetzt wird. »Vielleicht versuchen wir noch einmal, ein Gespräch mit den Jugendlichen zu führen«, überlegt sie weiter. So könnte eine Lösung gefunden werden, die allen Generationen am Ackermannbogen gerecht wird.

Als Ausweichmöglichkeit bliebe übrigens der Skatepark auf dem Olympiagelände. Ob das eine Alternative wäre für Schwabings Skateboarder, ist allerdings fraglich. Jana Lotze

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