Nachdem am 8. Mai die Bohranlage an der Ludwig-Prandtl-Straße in Garching den kirchlichen Segen erhalten hatte, gab jetzt auch das Bergamt Südbayern nach der technischen Abnahme der Baustelle und des Bohrturms sein Einverständnis. Am 29. Mai begann um 9.30 Uhr die Tiefenbohrung für das Geothermie-Projekt der Energie-Wende-Garching (EWG).
Geothermie in Garching
Geothermie in Garching Themenseite zur Energie-Wende-Garching (EWG)
Seitdem dreht sich am 21,4 Meter hohen Bohrturm das Bohrgestänge mit 60-100 Umdrehungen in der Minute. Mit einer Geschwindigkeit von 40-50 Metern pro Tag arbeiten sich die Meißel ins Erdreich vor. Über die Bohrdistanz verringern sich die Durchmesser der Bohrköpfe und der Futterrohre kontinuierlich. Bei der teleskopartigen Bohrung begann man mit einem Meißel mit einem Durchmesser von 58 Zentimetern im letzten Teilabschnitt ab 1.590 Metern beträgt er nur noch etwa 22 Zentimeter. Im letzten Bohrabschnitt peilen die Ingenieure die Endtiefe von 2.030 Metern an. Wegen der höheren Erfolgschancen, Tiefenwasser zu finden, haben sich die Fachleute hier für eine sogenannte »abgelenkte Bohrung« entschieden, deshalb umfasst die Bohrlänge 2.245 Meter.
Verläuft alles nach Plan, dann ist die Zieltiefe Ende August erreicht, und gegen Mitte September könnte dann die Fündigkeit festgestellt werden. Aus wirtschaftlichen und terminlichen Gründen sei das Bohren rund um die Uhr nötig, so die Betreiberin, die Energie-Wende-Garching. Vier bis fünf Spezialisten seien bis zum Abschluss der Arbeiten pro Zwölf-Stunden-Schicht im Einsatz. Nach den bisher vorliegenden Erkundungen könne von einer Wassertemperatur von über 74 Grad ausgegangen werden.