Höhenkirchen-Siegertsbrunn · »Das ist ja eine Schwindeline.« Margarete Buchwald lacht über das ganze Gesicht und zeigt auf die KlinikClownin »Edda Knall-Zausel«. Die hat sie gerade auf 70 geschätzt. Aber Margarete Buchwald ist fast 89.
Und einen Tag wie heute, sagt sie, habe sie schon lange nicht mehr erlebt. Das Luftballon-Herz, das ihr KlinikClown »Roberto Zmaus« verehrt, nimmt sie glücklich in Empfang. Sie will es gleich ihrer Urenkelin schenken, die zu Besuch kommt.
Heute sind die KlinikClowns wieder im Seniorenzentrum der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn zu Besuch, um mit den Heimbewohnern zu singen, spielen, plaudern. Zur Zwei-Jahresfeier im Juni waren sie das erste Mal da. Und sie werden regelmäßig wiederkommen. Heimleiterin Irmgard Kaleve begrüßt zum offiziellen Start der KlinikClowns-Visiten die Erste Bürgermeisterin Ursula Mayer und Elisabeth Makepeace, die Leiterin des Vereins der KlinikClowns in Bayern.
Auch Bankvorstand Günther Neuhard und Vorstand Thomas Klement von der Raiffeisenbank Höhenkirchen und Umgebung sind anwesend. Beide sind Vorstandsmitglieder der von der Raiffeisenbank Höhenkirchen initiierten Bürgerstiftung München Land, von der das ganze Projekt eingefädelt wurde. Damit das Begrüßungszeremoniell nicht gar so ernst wird, wirbelt Clownin »Edda Knall-Zausel« herum und verteilt rote Clownsnasen an die Gäste.
Für die bald 90-jährige Berta Franz ist das alles ein bisschen viel. »Im Seniorenzentrum ist ja so viel los und man kann viel sehen«, sagt sie. Nein, sie will nicht mehr zu den Clowns kommen. Auch eine ältere Frau, die durch die große Halle huscht, winkt ab. Mit den Clowns mag sie nichts zu tun haben. Dafür freut sich Eleonore Moser umso mehr. Die Clowns gefallen der 76-Jährigen sehr gut. Sie will sie auf jeden Fall wiedersehen: »Schön, wenns was zum Lachen gibt. Das ist das Wenigste, was man den ganzen Tag macht.«
»Roberto Zmaus«, der im richtigen Leben Michael J. Lieb heißt und seit 2007 in die Rolle des KlinikClowns schlüpft, erzählt auf dem Weg zu den bettlägerigen Heimbewohnern, dass die KlinikClowns aus unterschiedlichen Berufssparten kommen. Er ist Schauspieler, seine Partnerin »Edda Knall-Zausel« kommt aus dem Tanz- und Performancebereich. Im Seniorenheim aufzutreten, ist für ihn eine ganz besondere Aufgabe: »Auch wenn gesagt wird, dass ältere Menschen wieder wie Kinder sind, stimmt das so nicht.« Bei Senioren sei eine andere Herangehensweise als bei Kindern nötig, nichts Einstudiertes, sondern ein Eingehen auf die Person und die jeweilige Situation.
Günther Neuhard, der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung München Land, berichtet, wie es zu diesem Projekt kam. Vor gut eineinhalb Jahren wurde die Bürgerstiftung gegründet. Stiftungszweck ist die Förderung von Senioren, Kindern und Jugendlichen im Landkreis München-Südost. Bei den Sponsoring-Planungen kam man auf die KlinikClowns. Rasch kristallisierte sich als Projekt die KlinikClowns-Visiten im Seniorenzentrum Höhenkirchen-Siegertsbrunn und im AWO-Seniorenzentrum Aying heraus. Sie werden für die Dauer eines Jahres im Drei-Wochen-Turnus stattfinden. Allerdings reichten die Mittel der Bürgerstiftung nicht für beide Häuser aus, weshalb die Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der Finanzierung mit eingesprungen sind.
Weitere Informationen im Internet unter www.buergerstiftung-muenchen-land.de und www.klinikclowns.de.
esm
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