Veröffentlicht am 06.08.2008 00:00

Unterhaching · Daumen drücken ist angesagt


Von red
Unterhachings Botschafter Marcel Nguyen geht in Peking an den Start.  (Foto: Privat)
Unterhachings Botschafter Marcel Nguyen geht in Peking an den Start. (Foto: Privat)
Unterhachings Botschafter Marcel Nguyen geht in Peking an den Start. (Foto: Privat)
Unterhachings Botschafter Marcel Nguyen geht in Peking an den Start. (Foto: Privat)
Unterhachings Botschafter Marcel Nguyen geht in Peking an den Start. (Foto: Privat)

»Wer kämpft, kann verlieren und wer nicht kämpft, der hat schon verloren.« Das ist das Motto von Marcel Nguyen. Der 20jährige Turner vom TSV Unterhaching wird in den nächsten kämpfen und das wie wohl noch nie zuvor in seinem Leben, wenn er seinen olympischen Traum lebt. Dieser beinhaltet einige Chancen und auch Aussichten, vor allem als Mitglied der deutschen Mannschaft eine Medaille zu gewinnen.

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Die deutschen Turner sind längst eine große Nummer und das nicht nur wegen Jahrhunderttalent Fabian Hambüchen. Zuletzt gab es bei der Europameisterschaft Silber und bei der Weltmeisterschaft Bronze. Da bei den Amerikanern aber der Superstar und Mehrkampf-Olympiasieger Paul Hamm verletzt in Peking passen muss, haben die Deutschen noch größere Chancen auf Edelmetall. Allerdings war das schwarz-rot-goldene Turnteam in den letzten Tagen eher bemüht den Ball flach und den eh schon großen Druck bei Olympischen Spielen im Rahmen zu halten. Auch Marcel Nguyen spricht eher vorsichtig davon, im Teamfinale dabei sein zu wollen.

Der Traum des Unterhachingers, der seinen sportlichen Weg im Alter von vier Jahren beim Mutter-Kind-Turnen des TSV begann, wäre natürlich das Erreichen eines Einzelfinales. Hier hat der 1,62 Meter große Athlet, dessen Körper gern auch als »asiatische Leichtbauweise« (Bundestrainer Hirsch) bezeichnet wird, vor allem am Barren das Potential, berühmt zu werden, Marcel Van Minh Phuc Long Nguyen, wie er mit vollen Namen heißt, ist weltweit einer von vier Turnern, die den Abgang »Tsukahara« beherrschen. Diese Aktion ist benannt nach seinem japanischen Erfinder, der 1972 (in München!) und 1976 die Goldmedaille gewann. Packt Nguyen den Tsukahara aus und meistert ihn, dann ist Vieles möglich.

Über die Einsatzmöglichkeiten von Marcel Nguyen kann derzeit nur spekuliert werden, weil die Bundestrainer sich bis zu den Wettkämpfen bedeckt halten. Am Barren ist sein Einsatz wahrscheinlich, doch auch am Reck und im Bodenturnen ist Nguyen ein heißer Kandidat für die Plätze im deutschen Team. Trotz seiner gerade einmal 20 Jahre ist Marcel Nguyen im deutschen Nationalkader schon jetzt eine feste Größe.

Die große Stunde des sympathischen Unterhachingers könnte am kommenden Dienstag, 12. August schlagen, dann findet in Peking die Medaillenentscheidung der Mannschaften statt. Geturnt wird zur deutschen Zeit zwischen 4.00 und 7.00 Uhr. Im Einzel besteht die Chancen, seine Fans und Freunde beim TSV ihn eine Woche später noch einmal sehen. Für Dienstag, 19. August, sind die Einzelfinals am Barren und am Reck angesetzt. Mit einer Mannschaftsmedaille in der Tasche könnte Marcel Nguyen da befreit den »Tsukahara« in Angriff nehmen.

Nico Bauer

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