Veröffentlicht am 09.09.2008 00:00

Lerchenau · Leserbrief


Von red

Unsere Leserin Karola Kennerknecht ist im Bürgerverein Lerchenau aktiv. Daher befasste sie sich mit einem »teuren« Kuriosum und schildert dies in ihrem Leserbrief an die Münchener Nord-Rundschau. Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion oder Herausgeber wieder. Wenn auch Sie sich zu einem Thema aus Ihrem Stadtteil äußern möchten, senden Sie uns einen kurzen Leserbrief.

Areal Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und Virginia-Depot

Neubebauung im Münchner Norden Themenseite zur Neubebauung des Areals Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und de2 Virginia-Depot

Karola Kennerknecht, Bürgerverein Lerchenau, 80997 München:

Über 20 Jahre sind von der Aufstellung des Bebauungsplans an der Detmoldstraße bis zu seiner Umsetzung im letzten Jahr vergangen. Weil sich in so einer langen Zeitspanne die ursprünglichen Gegebenheiten schon mal ändern können, trieb dieser Bebauungsplan seltsame Blüten. Jahrzehntelang galt das Bundeswehrgleis, das in dem mittlerweile aufgelassenen Kasernengelände des Virginia-Depots endete, als unverzichtbar.

Es handle sich hierbei um die einzige bayerische Verladestation, auf der man Panzer und ähnlich schweres Gerät verladen könne, hieß es vor noch nicht allzulanger Zeit in einem Schreiben an den Münchner Stadtrat. Also wurde im Bebauungsplan ein beschrankter Bahnübergang über dieses Gleis eingeplant. Über 1 Million Euro wurden hierfür einkalkuliert. Ausgaben, zu denen der Grundstücksbesitzer, die Immobiliengesellschaft Aurelis, per städtebaulichem Vertrag verpflichtet wurde. Im Gegenzug erhielt die Immobiliengesellschaft Baurecht, das auf einen schmalen Grünzug entlang der Azaleenstraße ausgedehnt wurde. Die Bebauung dieses Grünstreifens hielt der Bürgerverein Lerchenau für genauso unnötig wie den Bahnübergang selbst und hätte die Fläche nur allzugerne als Erholungsfläche für die Bevölkerung erhalten. Leider blieben die Bemühungen um den Erhalt letztendlich erfolglos. Der Bahnübergang aber wurde über ein nicht benutztes Gleis gebaut. Nie wird darüber ein Zug fahren. Immerhin zierte den Übergang ein einfaches Andreaskreuz, auf die ursprünglich geplante Schranke samt Lichtzeichenanlage wurde verzichtet.

Wenige Wochen nach Fertigstellung des Übergangs gab die Bundeswehr bekannt, dass dieses Gleis nicht mehr benötigt wird – es ist mittlerweile abgebaut.

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