Veröffentlicht am 24.09.2008 00:00

Statt »Geistliches Fastfood« Vollkornbrot


Von red
Dekan Mathis Steinbauer mit Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs (v.li.) nach Übergabe der Ernennungsurkunde.   (Foto: aha)
Dekan Mathis Steinbauer mit Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs (v.li.) nach Übergabe der Ernennungsurkunde. (Foto: aha)
Dekan Mathis Steinbauer mit Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs (v.li.) nach Übergabe der Ernennungsurkunde. (Foto: aha)
Dekan Mathis Steinbauer mit Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs (v.li.) nach Übergabe der Ernennungsurkunde. (Foto: aha)
Dekan Mathis Steinbauer mit Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs (v.li.) nach Übergabe der Ernennungsurkunde. (Foto: aha)

Die Vakanz an der evangelischen St. Paulusgemeinde in Perlach ist beendet: Am Sonntag wurde Pfarrer Dietrich Matthias Röhrs durch Dekan Mathis Steinberger in einem ergreifenden Gottesdienst in sein Perlacher Amt eingeführt. Er folgt Pfarrer Adolf Winter nach, der im Mai dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand ging.

Pfarrer Röhrs, 51 Jahre, ist geborener Münchner und wuchs in Laim auf. Er wurde im mittelfränkischen Neuendettelsau zum Pfarrer ausgebildet und war anschließend als Vikar in der St. Johannesgemeinde in Haidhausen tätig. Nach acht Jahren im fränkischen Uffenheim kehrte er 1993 in die Nähe des heimischen Münchens zurück, nach Maisach. Zuletzt war er Pfarrer an der Universitätskirche im hessischen Marburg an der Lahn, mit dem Sonderauftrag, die traditionelle Liturgie zu pflegen.

Nach nur fünf Jahren in der Geburtstadt der heiligen Elisabeth, sagt Röhrs: »Ich verlasse die Gemeinde mit dem Bewusstsein, eigentlich nur mit der Arbeit begonnen zu haben«. Besonders schmerzt ihn seine Konfirmanden zurück lassen zu müssen. Doch seine Marburger Vollzeitstelle wurde nicht mehr finanziert und so hat er sich im April auf die Nachfolge von Pfarrer Winter in Perlach beworben.

»Ich habe gesagt, ich will der Gemeinde alles geben, was ich habe. Und wenn das nicht reicht, noch ein bisschen mehr«, erklärt sich Röhrs den Erfolg seiner Bewerbung. »Nicht geistliches Fastfood, sondern Vollkornbrot«, hatte Dekan Steinberger der zahlreich erschienenen Gemeinde schon angekündigt. Röhrs selbst rief ihr beim Einführungsgottesdienst von der Kanzel zu: »Ich möchte zusammen mit ihnen, nicht nur mit dem Kirchenvorstand, einen Weg gehen.« Der 51-Jährige konstatierte, dass sicher manche der Anwesenden »skeptisch seien, ob man mit so einem jungen Hüpfer wie mir weiter machen kann« nach gut neun Jahren mit Pfarrer Winter. Doch er sei offen für alles und betonte:«Ich möchte mit IHNEN leben, in Freude«.

Röhrs liegt am Herzen, die Botschaft Gottes zu leben und Glaube lebhaft zu gestalten. Merkliche Stütze ist ihm dabei die Evangelische Michaelsbruderschaft, die 1931 in Marburg gegründet wurde. Diese verbindliche geistliche Lebensgemeinschaft hat die Vertiefung des geistlichen Lebens und die Ökumene zum Ziel. In ihr ist Röhrs, selbst ausgebildeter Tenor, seit 2000 stellvertretender Kantor.

Als solcher leitete er am Sonntag im Gottesdienst die aus ihm und sieben Mitbrüdern bestehende Schola der Universitätskirche Marburg: ein beeindruckender Beweis sängerischen Könnens, dem auch beim Empfang nach dem Gottesdienst zu lauschen war.

Zahlreiche gute Wünsche nahm er entgegen, betonte jedoch, dass er noch in Perlach ankommen müsse. Erst Anfang Oktober kann er mit seiner Frau Ilonka in das Pfarrhaus einziehen, weil dort derzeit noch gebaut wird. Dann kann ihn die Gemeinde im Oktober an allen Sonntagen im Gottesdienst erleben.

Angela Boschert

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