Veröffentlicht am 30.09.2008 00:00

München - Führungskrise der CSU weitet sich aus


Von red

Der Rückhalt wurde immer schwächer, jetzt hat Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein die Konsequenzen gezogen und seinen Amtsverzicht angekündigt. Wenn es im Landtag zur Wahl des Ministerpräsidenten kommt, werde er nicht mehr antreten. Damit könnte der Weg nun für Bundesminister Horst Seehofer frei sein.

Im Kampf um die Nachfolge von Edmund Stoiber war der Ingolstädter an seinen internen Konkurrenten Beckstein und Huber gescheitert, jetzt sieht es so aus, als könnte er beide beerben. Daneben gelten aber auch Wissenschaftsminister Thomas Goppel, CSU-Fraktionschef Georg Schmid und Innenminister Joachim Herrmann als mögliche Nachfolgekandidaten Becksteins.

Auslöser für die Entscheidung des Noch-Ministerpräsidenten war – natürlich – das Wahldebakel vom 28. September. 17 Prozentpunkte abwärts, das hält auch eine veschworene Gemeinschaft wie die CSU nicht ohne Konsequenzen durch. Nach den Rücktritten von Parteichef Erwin Huber und Generalsekretärin Christine Haderthauer geht auch der Spitzenkandidat.

In seiner ersten Stellungnahme sprach Huber von einem sehr enttäuschenden Wahlergebnis, das die CSU zu bewältigen habe. »Mir ist wichtig, dass das in einem geordneten Verfahren geschieht. Auf meinen Vorschlag hat der Parteivorstand für Samstag, 25. Oktober, einen Sonderparteitag in München einberufen«, erklärte der Parteivorsitzende.

Bei diesem Parteitag werde Huber sein Amt als CSU-Vorsitzender zur Verfügung stellen. »Ich gebe damit der Partei die Chance für einen personellen Neubeginn an der Spitze.«

Diesem Neubeginn will auch CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer nicht im Wege stehen. Die Ingolstädterin hat ihren Rücktritt angekündigt. Sie habe bereits am Wahlabend angeboten, ihren Posten zu räumen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Erwin Huber dieses Angebot noch zurückgewiesen. Mit seinem eigenen Rückzug kann sich nun auch die Generalsekretärin nicht mehr halten. Solange es noch keine Nachfolgerin oder Nachfolger für Haderthauer gibt, werde sie die Amtsgeschäfte weiterführen.

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