Veröffentlicht am 08.10.2008 00:00

Unterhaching · Turnstar besucht den TSV


Von red
Unterhachings Sport-Promi: TSV-Turnabteilungsleiter Oskar Paulicks, Marcel Nguyen und Bürgermeister Wolfgang Panzer.  (Foto: N. Bauer)
Unterhachings Sport-Promi: TSV-Turnabteilungsleiter Oskar Paulicks, Marcel Nguyen und Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: N. Bauer)
Unterhachings Sport-Promi: TSV-Turnabteilungsleiter Oskar Paulicks, Marcel Nguyen und Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: N. Bauer)
Unterhachings Sport-Promi: TSV-Turnabteilungsleiter Oskar Paulicks, Marcel Nguyen und Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: N. Bauer)
Unterhachings Sport-Promi: TSV-Turnabteilungsleiter Oskar Paulicks, Marcel Nguyen und Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: N. Bauer)

Das Angebot des TSV Unterhaching lässt sich mit nichts besser beschrieben als mit der Karriere von Marcel Nguyen. Zusammen mit seiner Mutter Hedy kam er am 1. Mai 1990 als zweieinhalb Jahre junger Bub zu dem Sportverein, um beim Mutter-Kind-Turnen mitzumachen.

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Dann durchlief er die gesamte Palette der Angebote der Turnabteilung, um später in die Weltspitze vorzustoßen und nun zurück zukommen als erfolgreicher Olympionike.

Als Kind kündigte er schon einmal den Olympiasieg an und nun 2008 war der 21-Jährige nicht weit davon entfernt. Mit der deutschen Nationalmannschaft belegte Nguyen heuer bei den Olympischen Spielen in Peking den vierten Platz. Die Karriere führte den Sportsoldaten nun zwar nach Stuttgart, wo er trainiert wird und in der Bundesliga ringt, die Wurzeln bleiben aber in Haching. Noch immer hat Marcel Nguyen sein Erststartrecht beim TSV Unterhaching, für den er somit bei allen Einzelwettkämpfen antritt.

An freien Wochenenden ist er immer wieder zu Hause bei der Familie in Unterhaching und dieses Mal beim Tag der offenen Tür seines Heimatvereins kam er als der Star, der das Vorbild ist für den Weg, den Kinder in Vereinen mit ausgezeichneter Jugendarbeit wie beim TSV gehen können. Marcel ist zwar erst 21 Jahre jung, aber er hat schon eine Menge erlebt an der Seite des nationalen Turnlieblings Fabian Hambüchen. »Wenn wir als Turn-Team eineinhalb Stunden Autogramme schreiben und die Leute dann einfach die Türen zumachen müssen«, sagt er, »dann fühlst du dich schon wie ein Fußballstar.« Der Hachinger Turner genießt aber auch die vollen Hallen, wenn in Deutschland Wettkämpfe anstehen. Nur die Erfahrung Olympia steht über allem: »So eine WM ist ja schon ganz cool, aber Olympia ist doch noch einmal etwas ganz anderes.« Er genoss es, in China im deutschen Haus auch den Basketball-Superstar Dirk Nowitzki getroffen zu haben und scherzte über den McDonalds im olympischen Dorf, »dass es immer nicht so gut war, vor Wettkämpfen dort gesehen zu werden.«

Die Medaille hat die deutsche Mannschaft knapp verpasst, doch schon jetzt der Blick nach vorne auf London 2012.

»Dann bin ich mit 25 Jahren am Höhepunkt meines Leistungslevels«, sagt Marcel Nguyen, der nun wieder jahrelang arbeiten wird, um bei seiner zweiten Olympiade noch ein paar Prozent drauf zu legen. Bis dahin gilt es vor allem am Pferd zu trainieren, den TSV-Turnabteilungsleiter als »den Schwebebalken der Mädchen« bezeichnet. Durch eine Regeländerung muss künftig jeder Turner in jeder Disziplin antreten. Das Pferd ist das einzige Gerät, welches dem Unterhachinger fehlt, um so ein kompletter Teamturner zu werden. »Ich muss nicht am Pferd das Einzelfinale erreichen«, sagt Marcel Nguyen, »da reicht eine solide Übung.« Wenn das gelingt, dann drückt ihm 2012 wieder die ganze Gemeinde die Daumen, um ihn als olympischen Medaillengewinner feiern zu dürfen.

Und vielleicht kommt der junge Mann dann nach seiner Karriere zurück zum Ursprung und hilft mit, dass neue Nguyens in Unterhaching ausgebildet werden. Aber natürlich hat er sich nun am Anfang seiner Karriere als Weltklasse-Turner noch keine Gedanken gemacht, ob er später einmal in Unterhaching junge Turntalente auf seinen Weg bringen möchte, »aber ausschließen tue ich das nicht.«

Bauer

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