Einige Namen sind mit der Geschichte Moosachs ganz besonders eng verbunden. Dazu gehören natürlich die Gebrüder Pelkoven, Maria Ignatia Gräfin von Hörwarth, aber auch Valentin Netzer. Netzer war der letzte Bürgermeister der bis 1913 selbstständigen Gemeinde Moosach.
Er und sein Gemeinderat hatten sich in den vorherigen Jahren immer wieder um eine Eingemeindung nach München bemüht, weil sie sich davon Vorteile für die Moosacher versprachen, vor allem durch eine Anbindung an das Münchner Straßenbahnnetz. Die Münchner Stadtverwaltung ließ die Moosacher jedoch immer wieder zappeln, kaufte lediglich kleine Flächen der Gemeinde und wollte von Moosach sonst nicht sonderlich viel wissen. Durch das Bemühen Valentin Netzers, der sich als diplomatischer Verhandlungspartner für die Münchner erwies, rang sich der Stadtrat doch dazu durch, die Moosacher einzugemeinden. Netzer war dabei so unnachgiebig wie möglich, wusste aber auch, wann es besser war, einzulenken. So wurden die Gespräche zu einem für beide Seiten positiven Abschluss geführt.
Valentin Netzer war von 1902 bis 1913 Bürgermeister von Moosach. Davor hatte er dieses Amt bereits von 1879 bis 1881 ausgeübt. Bereits 1914 wurde die Netzerstraße nach ihm benannt, 1918 verstarb Netzer im Alter von 69 Jahren. Er lebte in der Netzervilla am Moosacher Stachus, ein markantes Bauwerk, das noch heute ins Auge fällt, nicht nur weil man direkt darauf zufährt, wenn man über die Dachauer Straße von Süden auf den Moosacher Stachus kommt.