Veröffentlicht am 13.10.2008 00:00

105 Jahre Moosacher Vereinsgeschichte im Zeitraffer


Von red

Im Gegensatz zum TSV Moosach-Hartmannshofen wirkt der Moosacher Anzeiger, der heuer seinen 60. Geburtstag feiert, richtig jung. Der Verein kann mittlerweile auf 105 Jahre sportliche Tradition zurückblicken. Die Geschichte des TSV Moosach-Hartmannshofen fing im Jahre 1903 mit der Gründung von Germania Moosach an.

Die damaligen Sportarten des Vereins waren Ringen und Gewichtheben, später kamen noch Boxen und Fußball hinzu. 22 Jahre später wurde der Turnverein Moosach ins Leben gerufen, der sich auf Turnen und Leichtathletik konzentrierte. Im Jahre 1929 schlossen sich beide Vereine zum FC Moosach zusammen. Zeitgleich entstand der SV Hartmannshofen, der sich im Jahr 1938 mit dem FC Moosach zusammenschloss – der TSV Moosach-Hartmannshofen war geboren. Der TSV bot damals Fußball, Handball, Schwerathletik, Turnen und Faustball an.

Der TSV in der Nachkriegszeit

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Sommer 1945, nahm der TSV den Sportbetrieb wieder auf. Im selben Jahr schlossen sich die Fußballer des FC Blau-Weiß-Moosach den Hartmannshofenern an. Die Sportarten nach der Fusion waren Fußball, Handball, Schwerathletik und ein paar Jahre später auch Eisstockschießen. In letztgenannter Disziplin stellte der TSV im Jahre 1952 sogar den Deutschen Mannschaftsmeister.

Die Ära Franz Peter

Geführt wurde der Verein in der Zeit von 1945 bis zu seinem Tod am 3. Juli 1991 von Franz Peter. Peter selbst war auch aktiver Sportler. Als Ringer nahm er 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin teil. Ab 1946 war Peter Mitglied im Vorstand des Münchner Sportverbandes im Bayerischen Landessportverband (BLSV). Außerdem bekleidete er jahrelang das Amt des BLSV-Vizepräsidenten und das des Präsidenten des Deutschen Schwerathletikverbandes. Als am 5. Juli 1986 das neue Vereinsheim eingeweiht wurde, erfüllte sich Franz Peters großer Wunsch. Im Juli 1989 kam ein neuer Präsident. Kurt Wildner übernahm das Amt und leitete die Geschicke des Vereins bis zum 13. Juli 2007.

Das Vereinsheim brennt nieder

Sechs Jahre nach der Wahl Wildners musste der Verein einen schweren Schlag hinnehmen. In der Nacht vom 9. auf 10. Januar 1995 brannte das Vereinsheim völlig aus. Die Ursache war Brandstiftung. Nun musste man auf der Sportanlage in der Lechelstraße Improvisationstalent beweisen. So wurde im April 1995 eine provisorische Containeranlage in Betrieb genommen. Um den TSV bei der Geldbeschaffung für ein neues Vereinsheim zu unterstützen, spielte der TSV 1860 München in einem Benefizspiel im Dantesadion gegen die damalige Bezirksligamannschaft des TSV Moosach-Hartmannshofen. Am 14. September 1996 versammelten sich fast alle Vereinsmitglieder auf dem Sportplatz für ein großes Ereignis. Das wiedererstandene Vereinsheim wurde nach nur 20 Monaten Bauzeit eingeweiht. Hierbei wurden nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die neue Vereinsfahne, gestiftet von der Familie Dahringer, gesegnet.

Der TSV feiert sein Hundertjähriges

Sieben Jahre später stand das nächste große Fest an. Im Mai 2003 feierte der TSV Moosach-Hartmannshofen 100-jähriges Jubiläum. An dem Festzug durch das Stadtviertel beteiligten sich mehr als 1.000 Personen. Mit Heinz Zellner übernahm im Juli 2007 ein neuer Präsident das Zepter beim TSV Moosach-Hartmannshofen. Als Vizepräsidenten wurden Diana Gloßner-Lewang und Manfred Dietel gewählt.

Der TSV Moosach-Hartmannshofen im Hier und Jetzt

Die Gegenwart des TSV Moosach-Hartmannshofen sieht rosig aus. Zum 1. September 2008 hat der TSV 1.077 aktive und 57 passive Mitglieder in den Abteilungen Fußball (424), Tennis (384), Damengymnastik (144), Skiabteilung (138), Fitnessabteilung (43), Tischtennis (30) und Eisstock (22). Die Fußballabteilung hat in der laufenden Saison 17 Jugend- und fünf Seniorenmannschaften zum Spielbetrieb angemeldet.

Die erste Mannschaft spielt derzeit in der Kreisklasse, die zweite Mannschaft in der B-Klasse und die dritte Mannschaft in der C-Klasse. Das neu gegründete Team Senioren A ist Tabellenführer der A-Klasse. Die Senioren B belegen den zweiten Platz in der Kreisklasse (Gruppe 4). Die Mitgliederstruktur, speziell in der Fußballabteilung des TSV, wird immer jünger. Rund 40 Prozent der Kicker sind Kinder und Jugendliche. Über die Zukunft des Moosacher Traditionsvereins braucht man sich anscheinend überhaupt keine Sorgen machen. wei

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