Das Jahr 2008 startete mit einem herben Schlag für die bayerische Wirtshauskultur der Landtag verkündete das Rauchverbot in Gaststätten. Eine Entscheidung, die sich nach Meinung von Dr. Alexander Dietrich, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Moosach (BA 10) rächte.
So mussten die Christsozialen bittere Verluste bei den Landtags- und Kommunalwahlen einstecken. Das Wahljahr 2008 war den großen Parteien ohnehin nicht wohlgesonnen. Auch die SPD musste vielerorts Federn lassen. Im Lager der Moosacher Genossen herrschte hingegen größtenteils gute Stimmung. Auf der konstituierenden Sitzung des BA 10 behauptete Johanna Salzhuber (SPD) souverän ihren BA-Vorsitz.
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Außerdem schaffte die Moosacher SPD-Stadträtin Diana Stachowitz bei den Landtagswahlen den Einzug ins Plenum. Auch ein CSUler hatte Grund zur Freude. 52,9 Prozent der Wähler wollten Joachim Unterländer wieder im Landtag sehen. Seit 14 Jahren vertritt er dort seinen Stimmkreis Moosach Fortsetzung folgt. Keine gute Stimmung herrschte hingegen bei den Organisatoren der Olympischen Spiele zumindest vor der Eröffnung. Unter protibetischen Protesten durchquerte die olympische Fackel im April Europa in Paris erlosch die Fackel
sogar ganz. Trotz der Zwischenfälle eröffneten die Chinesen im August die Olympischen Spiele in Peking mit einer gigantischen Feier.
Passend zum olympischen Motto »Dabei sein ist alles« fand in Moosach zum zweiten Mal der Stadtteillauf statt. Unter dem Slogan »Moosach bewegt sich« ging es für zahlreiche Hobbysportler 4,6 Kilometer quer durch den Stadtteil. Ebenfalls in Bewegung war die Pfarrei St. Martin. Bei der Aktion »40 Tage 40 Kirchen« joggte Pfarrer Martin Cambensy mit einigen Sportbegeisterten rund um die neue St.-Martins-Kirche. Die Teilnehmer erliefen so Spendengelder für drei Caritas-Projekte.
Die Aktionen zum 850. Stadtgeburtstag Münchens lockten viele Menschen in die Innenstadt. Um etwas zu erleben, konnten die Moosacher getrost in ihrem Stadtteil bleiben. Ob die Kulturtage, die neue Kunstvilla in der Darmstädter Straße oder das Opernprojekt »Moosach macht Oper« die Stadtteilkultur blühte 2008 regelrecht auf. Vor allem das Opernprojekt des Kulturvereins »Die Linie 1« erregte Aufsehen. Bereits im Februar casteten die Organisatoren Laiensänger um einige von ihnen in die Oper miteinzubinden. Der Erfolg der Darbietung von »La Cenerentola« im Oktober zeigte dann, dass eine gute Oper nicht zwangsläufig von Vollprofis in einem großen Opernhaus aufgeführt werden muss.
Dass die Münchner Fußballfeste feiern können, bewiesen sie bereits zur WM 2006. Zur EM in Österreich und der Schweiz im Sommer holten sie ihre Fahnen wieder hervor und feierten das siegreiche DFB-Team auf den Straßen. Die Euphorie hielt an bis zur 0:1-Niederlage im Finale gegen Spanien. Die Feierlaune fanden die Moosacher spätestens im Oktober wieder. Da stand nämlich das Jubiläumsfest »60 Jahre Moosacher Anzeiger« an. Für ein unterhaltsames Programm sorgten Vereine, Institutionen und Organisationen aus dem Viertel. Zur Krönung kam es am letzten Festtag: die Couplet AG schaute vorbei und sorgte für eine Bombenstimmung. Der Erlös des Festes floss in Moosacher Spendenprojekte. Nicht nur wegen dieser Aktion wird das Jahr 2008 vielen Moosachern in guter Erinnerung bleiben. wei
Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger
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