Veröffentlicht am 29.12.2008 00:00

Von wegen verschlafener Stadtteil… Moosach


Von red

Nicht nur die Infrastruktur Moosachs wächst und wächst, auch das kulturelle Leben im Stadtteil hat Jahr für Jahr mehr zu bieten. Ob musikalische Darbietungen, tänzerische Vorführungen, Kunstausstellungen oder viele weitere Veranstaltungen, dank des Kultur- und Bürgerhauses Pelkovenschlössl und den vielen rührigen Veranstaltern erlebte Moosach 2008 eine Art »Kultur-Boom«.

Bei aller Unterhaltung rückte im vergangenen Jahr auch das Soziale nicht außer Sichtweite. Ganz im Sinne eines toleranten und familienfreundlichen Stadtviertels, gab es wieder einige Aktionen, die das Leben in Moosach angenehm machten.

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Im Februar verkündete der Bezirksausschuss Moosach (BA 10), dass er mit 5.000 Euro die Jugendarbeit des Freizeitheims Mooskito unterstützen möchte. Speziell sollten hierbei leistungschwache Schüler der Hauptschule an der Leipziger Straße gefördert werden. Der Zuschuss floss in ein erweitertes Nachhilfeangebot sowie in eine Beratungsstelle für Schüler ohne Abschluss. Schon vor der Finanzspritze unterstützte der BA Vorbereitungskurse für den qualifizierenden Hauptschulabschluss im Mooskito. In den Oster- und Pfingsferien konnten kleine Gruppen Neuntklässler zusammen mit Studenten den Unterrichtsstoff üben.

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Der Nachbarschaftstreff in der Karlinger Straße erstrahlt seit 2008 in neuem Glanz: neuer Name, neuer Träger, neues Personal und renovierte Räume. Die Eröffnungsfeier am 18. April lockte einige neugierige Anwohner an. Bei der Gelegenheit konnten die Gäste die neue Projektleiterin Diplom-Sozialpädagogin Anna Kaiser kennenlernen. Kaiser umriss, um was es ihr beim Bewohnertreff geht: »Die Gruppenangebote sollen aus der Nachbarschaft kommen. Sinn und Zweck dieser Einrichtung ist, dass sich die Nachbarn gegenseitig helfen – ohne dass Geld fließt.«

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Ein Kulturgeschichtspfad macht seit vergangenem Jahr die vormals etwas versteckte Geschichte und Kultur Moosach sichtbar. Die Organisatoren stellten das kleine Büchlein, in dem der Pfad beschrieben ist, passenderweise auf den Moosacher Kuturtagen vor. Seitdem können sich Interessierte entlang ausgewählter Stationen ein Bild von der historischen Entwicklung des Viertels, von charakteristischen Stätten und bedeutsamen Persönlichkeiten machen. Der Kuturgeschichtspfad beweist: Moosach hat neben dem bekannten Pelkovenschlössl noch viele kuturelle Schmankerl mehr zu bieten.

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Ein großer Verlust war Ende Mai der Tod des gebürtigen Moosachers Georg Moos-eder. Der engagierte und profilierte Heimatforscher, starb im Alter von 86 Jahren.

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Die Moosacher Künstlerin Felicitas Adler, alias ADLER A.F., schenkte im Sommer 2008 ihrem Stadtviertel eine »Kunst-Villa«. Nachdem sie das etwas heruntergekommene Gebäude in der Darmstäder Straße angemietet hatte, machte sich ADLER A.F. mit ein paar Künstler-Kollegen an die aufwändige Renovierung. Unter dem Motto »legale kreative Hausbesetzung« eröffnete sie ihre Villa im Beisein von nahmhaften internationalen Künstlern. Zu sehen gab es vor allem eines: reichlich unkonventionelle Kunst.

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Seit 2008 ist ein neuer Sozial-Kulturführer für Moosach im Umlauf. Nach fünf Jahren hatte das alte Büchlein, das Kontaktdaten zu allen Einrichtungen im Stadtteil enthält, an Aktualität eingebüßt. Unter der Federführung von Jutta Brandl-Hammer vom Pelkovenschlössl brachten REGSAM, der

Moosacher Kulturverein, »Die Linie 1«, das Sozialbürgerhaus Neuhausen / Moosach, das Alten- und Servicezentrum Moosach und die Stadtbibliothek Moosach den Sozial-Kulturführer auf den neuesten Stand. Das Büchlein, das den Titel »Finden in Moosach« trägt, ist 120 Seiten stark.

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Drei zünftige Festtage bekamen die Moosacher am mittleren Oktoberwochenende vor dem Pelkovenschlössl geboten – der Moosacher Anzeiger feierte 60-jähriges Jubiläum. Das Programm gestalteten viele Moosacher Vereine, Institutionen und Organisatoren. Als krönender Abschluss trat die Couplet AG am letzten Festabend auf. Das Trio sorgte für ein volles Zelt und, wie zu erwarten war, viele Lacher. Alle Mitwirkenden verzichteten auf ihre Gage. Somit konnte das an den Festtagen generierte Geld komplett in drei Moosacher Spendenprojekte fließen.

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Das kulturelle Highlight des Jahres 2008 war für sehr viele Moosacher das Projekt »Moosach macht Oper«, das vom Kulturverein »Die Linie 1« ins Leben gerufen wurde. Bereits im Februar veranstalteten die Organisatoren ein Casting, um auch talentierte Laiensänger aus dem Stadtteil miteinzubinden. Nach Monaten voll anstrengender Probezeit kam es Ende Ok-tober zur Aufführung der Oper »La Cenerentola« im Saal des Berufsschulzentrums in der Riesstraße. Veranstalter, Akteure und Besucher waren sich einig: Dieses gelungene Opernspektakel ist auf jeden Fall wiederholungswürdig. Andreas Weiß

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

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