Landkreis · Echte Wahlkrimis
Thema Nummer 1 im Jahr 2008 war im Landkreis München Süd wie auch im übrigen Landkreis die Kommunal- und Landtagswahlen. Fast überall haben die beiden großen Parteien große Einbußen zugunsten der kleinen Parteien hinnehmen müssen. Während in fast allen Gemeinden inzwischen wieder Ruhe eingekehrt ist, dreht sich in Neubiberg das Wahlkarussell munter weiter.
Aufgrund zweier Formfehler muss der Gemeinderat im Jahr 2009 neu gewählt werden. Keine leichte Aufgabe für Neubibergs neuen Rathauschef Günter Heyland (Freie Wähler N@U), der sich im zweiten Wahlgang gegen seine Herausforderin Eva-Maria Kahlenberg mit 58,6 Prozent durchsetzen konnte. Gegen den Abwärtstrend der CSU konnte sich bei den Bürgermeisterwahlen in Brunnthal Stefan Kern (CSU) gegen drei weitere Bewerber ums Amt des Bürgermeisters mit 62,49 Prozent durchsetzen. Einem Erdrutsch gleich kam die Wahl des Landrates. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landkreises wurde eine Frau ins Amt des Landrates gewählt. Im zweiten Wahlgang konnte sich Johanna Rumschöttel (SPD), ehemals Bürgermeisterin der Gemeinde Neubiberg gegen den bis dahin amtierenden Landrat Heiner Janik mit 54,1 Prozent der Stimmen durchsetzen. Am 1. Mai 2008 trat sie ihr Amt an. Ein weiteres großes Ereignis 2008 war der 850. Geburtstag der Landeshauptstadt München, der im Juni mit dem Stadtgründungsfest einen Höhepunkt bildete. Immerhin stolzen 130. Geburtstag feierte die Brauerei Aying im Mai. Seit 1878 ist die Brauerei in Familienbesitz und floriert dank engagiertem Unternehmertun. Erst Ende November konnte sich die Brauerei Aying über eine weitere Auszeichnung freuen, der Ayinger-Weizen-Bock wurde zum Bier des Monats gekürt. Wenn es einen Titel für ehrenamtliches Engagement geben würde, würde der Landkreis ganz oben auf dem Treppchen stehen.
So wurden Tafeln gegründet, eine Kleiderkammer eröffnet und viel für die Umwelt getan. Mit der Aktion »plants for the planet« wurde eine große Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der viel Geld für die Anpflanzung von Bäumen gesammelt wurde. Die Komunen zogen bei dieser Aktion an einem Strang mit den Gewerbetreibenden, Schulen und Kindergärten und bewiesen damit mal wieder eindrucksvoll, was möglich ist, wenn man anstatt zu streiten aktiv für die Sache im Einsatz ist. Dass auch der Einsatz einzelner Zeichen etwas bewirken kann, zeigte die Einladung der türkischen Familie Sahin aus Putzbrunn, die im Ramadan deutsche Familien zum Essen einlud, um die Grenzen in den Köpfen für ein besseres Miteinander zu überwinden.
hw
