Veröffentlicht am 05.01.2009 00:00

Bogenhausen · Die Bürger beteiligen


Von red

Die ersten Schritte Richtung Trambahn nach St. Emmeram stehen an, die Baumaßnahmen zum Altenheim an der Effnerstraße starten, Ende des Jahres erfolgt der Spatenstich für den Supermarkt in Daglfing und im dritten Quartal 2009 eröffnet der Tunnel unter der Richard-Strauß-Straße.

Münchner Wochenanzeiger-Themenseite zur »Cosima-Tram«

»Eine Tram fährt nach St. Emmeram« Themenseite zur St.-Emmeram-Tram in Bogenhausen: Modern, auf einer 4,3 km langen Strecke ins Rasengleis gebettet, bereits in 60er-Jahren erwogen – ab 2011 soll sie fahren: die »Flüstertram«.

»Aber auch beim Thema Vogelweideplatz wird es nächstes Jahr spannend«, sagt Angelika Pilz-Strasser.

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses blickt im Gespräch mit dem Bogenhausener Anzeiger voller Aktionismus ins Jahr 2009. »Gerade die vielen neuen Bauprojekte werden wir kritisch verfolgen und uns darum kümmern, dass sie sich in das Stadtviertel gut integrieren«, verspricht Pilz-Strasser. Besonders die Bebauung der Prinz-Eugen-Kaserne werden die Stadtteilpolitiker von Anfang an konstruktiv begleiten. »Wenn im Februar die ersten Entwürfe präsentiert werden, sind wir wieder mit dabei«, sagt die BA-Chefin. Man hat auch schon ganz konkrete Vorstellungen, was dort entstehen soll. Neben einer Kindertagesstätte und einer Krippe wünscht sich der BA auch ein weiteres Alten- und Servicezentrum. Dass Wünsche Wirklichkeit werden können, wenn man nur hart genug dafür kämpft – davon ist Pilz-Strasser überzeugt: »Ohne unseren fraktionsübergreifenden Einsatz wäre es nicht gelungen, die Schwimmhalle und den Tauchtopf auf dem Kasernengelände zu erhalten.«

»Natürlich sind diese vielen neuen Projekte sehr spannend, aber man muss auch aufpassen, dass man das Alte bewahrt«, gibt Pilz-Strasser zu Bedenken. Deshalb will die BA-Chefin auch im nächsten Jahr genau darauf achten, dass die dörflichen Strukturen im 13. Stadtbezirk erhalten bleiben. Dazu gehören ihrer Meinung nach nicht nur die Ziegeleigelände, sondern vor allem auch die Dorfensembles in Daglfing, Johanneskirchen und Oberföhring. »Aber wir sind hier auf einem guten Weg – Dank der guten Zusammenarbeit mit vielen BA-Kollegen«, sagt Pilz-Strasser.

Zusammenarbeit ist auch das Stichwort beim Thema Trambahn. Die geplante Trasse spaltet Bogenhausen. »Aber ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Trambahn ablehnt«, meint Pilz-Strasser. Sie wünscht sich, dass im nächsten Jahr Frieden einkehrt, schließlich hält sie die Tram für »städtearchitektonisch schön und ökologisch gut«. Den Vorwurf, dass sie den Trambahnbau nur befürworte, weil sie selber nicht an der Strecke wohne, weist Pilz-Strasser von sich. »Ich wohne direkt an der S-Bahn, da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Trambahn störend wirkt.«

Dass es im 13. Stadtbezirk immer noch kein Bürgerhaus gibt, stört Pilz-Strasser hingegen sehr. »Bei diesem Thema gebe ich nicht auf, da ein so großer Stadtteil mit fast 80.000 Einwohnern dringend einen zentralen Ort der Begegnung bräuchte.«

Dort könnte dann auch die von Pilz-Strasser gewünschte Bürgerbeteiligung bezüglich der Gestaltung der neuen Baugebiete stattfinden. »Mein Ziel für 2009 ist es, die Bürger noch stärker zu beteiligen und mit einer fairen, ehrlichen Art Politik zu machen.« Andrea Koller

north