Das seit kurzem bestehende absolute Haltverbot für die gesamte Kratzerstraße stört die Anrainer. Über die Anordnung sei man sehr überrascht gewesen, erklären die Anwohner, die sich mit einer Unterschriftenliste gegen das Halteverbot ausgesprochen haben. Bereits seit mehreren Jahren gebe es ein Halteverbot im nördlichen Teil der Kratzerstraße, für den südlichen Bereich – zwischen der Malsen- und der Tizianstraße – sei dies neu. „In letzterem Abschnitt ist seit Einführung des einseitigen absoluten Halteverbots der Verkehr deutlich schneller geworden. Viele Autos beschleunigen extra noch schnell, damit sie rechtzeitig ohne Gegenverkehr durchkommen“, erklären die Bürger in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Außerdem fahren nun auch vermehrt Lastwagen und Transporter durch unsere Straße, obwohl die Kratzerstraße keine Durchgangsstraße zur Nördlichen Auffahrtsallee ist.“
Weil in der Kratzerstraße sehr viele Kinder wohnen, die gerne und oft im Freien vor den Häusern spielen, machen sich die Anwohner nach eigenen Angaben Sorgen, genauso wie um die älteren Bewohner sowie die zahlreichen Haustiere. Die höhere Geschwindigkeit im Wohnviertel und das damit einhergehende Unfallrisiko seien sicher auch nicht im Sinne des Bezirksausschusses, heißt es in dem Schreiben weiter. „Uns ist bewusst, dass die Kratzerstraße sehr eng ist und dass es für die öffentlichen Dienste wie Müllabfuhr und Straßenreinigung sowie Serviceleister wie DHL, Handwerker etc. nicht immer einfach ist durchzukommen. Aber insgesamt haben sich alle Probleme in den letzten Jahren ganz gut gelöst, trotz eventuell mancher weniger Ausnahmen.“
Die Anwohner unterbreiten daher den Vorschlag, der aus ihrer Sicht das Problem des Zugangs und auch der Sicherheit gleichermaßen löse, nämlich die Umwandlung der gesamten Kratzerstraße in eine Spielstraße beziehungsweise eine verkehrsberuhigte Zone und die Umwandlung des einseitigen absoluten Halteverbots in ein einseitiges Parkverbot werktags zu den üblichen Arbeitszeiten, zum Beispiel „Mo-Fr, 9-17 Uhr“, auf der gesamten Länge der Kratzerstraße.
Der BA 9 hat das Bürgeranliegen samt Unterschriftenliste an das Kreisverwaltungsreferat (KVR) weitergeleitet – mit der Bitte um eingehende Prüfung und um Mitteilung, wie die Vorschläge von Seiten des KVR bewertet werden. Dies haben die Lokalpolitiker in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen.