Veröffentlicht am 24.01.2017 09:13

Was haben die Bilder mit Garderobenschränken zu tun?


Von ds
Die Gemälde, die zur Zeit noch an der Außenmauer der Turnhalle hängen, sollen die Flure der Bergmannschule zieren. (Foto: ds)
Die Gemälde, die zur Zeit noch an der Außenmauer der Turnhalle hängen, sollen die Flure der Bergmannschule zieren. (Foto: ds)
Die Gemälde, die zur Zeit noch an der Außenmauer der Turnhalle hängen, sollen die Flure der Bergmannschule zieren. (Foto: ds)
Die Gemälde, die zur Zeit noch an der Außenmauer der Turnhalle hängen, sollen die Flure der Bergmannschule zieren. (Foto: ds)
Die Gemälde, die zur Zeit noch an der Außenmauer der Turnhalle hängen, sollen die Flure der Bergmannschule zieren. (Foto: ds)

„Ich bin immer hier, wenn's brennt”, begann Friedrich Fichtner, Schulleiter der Bergmannschule, seinen Vortrag in der Januar-Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). „Es brennt zwar nicht, aber es könnte brennen” – deshalb möchte er die 18 großen Gemälde, die die Klassen der Bergmannschule im Sommer 2016 anlässlich der 125-Jahr-Feier der Schule gemalt haben ( der Westend-Anzeiger berichtete ) ja auch in feuersichere Alurahmen und Glasplatten verpacken. Fichtner würde die Gemälde nämlich gern in den Fluren des Schulhauses aufhängen. Ursprünglich sollten sie ja die Außenmauer der Schule zur Kazmairstraße hin zieren, doch das wurde aus Gründen des Denkmalschutzes nicht gestattet. Sieben Bilder fanden zumindest an der Mauer der Turnhalle Platz – „wer hat sie schon gesehen?”, fragte der Schulrektor, und die Mitglieder des Stadtteilparlaments hoben wie eine brave Schulklasse ihre Hände. Doch die Genehmigung ist nur vorübergehend.

Elf Bilder stehen noch im Keller, und Fichtner hätte sie gern brandgesichert in den Fluren hängen, nach dem Motto „wenn schon nicht Außenwirkung, dann wenigstens Innenwirkung.” Das Geld für die Alurahmen und Glasplatten wäre ja da, aus dem Topf für Verschönerungsarbeiten. Allerdings bekam Fichtner die Nachricht, er dürfe die Bilder erst dann aufhängen, wenn in den Fluren feuerfeste Garderobenschränke vorhanden seien. Bereits vor sechs Jahren hatte der Brandschutz festgestellt, dass an der Bergmannschule diese feuerfesten Schränke fehlen. Und warum gibt es noch immer keine? Stadtratsmitglied Ulrike Boesser klärte auf: Die Ansprüche des Brandschutzes an die Beschaffenheit der Schränke seien so hoch, dass die geforderten Schränke auf dem Markt nicht erhältlich seien.

„Es muss eine Lösung für das Problem her, wir werden bei den zuständigen Stellen darauf dringen”, meinte BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr.

Stadtratsantrag

„Ich halte es für falsch, über die Referate zu gehen. Da wird es wieder versanden”, widersprach Thomas Hofstätter (CSU). Er appellierte an alle Fraktionen, sich dem Stadtratsantrag anzuschließen, den die CSU-Stadträte Hans Theiss und Richard Quaas am 11. Januar gestellt haben. Darin heißt es: „Bei Brandschutzbegehungen wurde der Schulleiter seit sechs Jahren auf unhaltbare Zustände in den Fluren hingewiesen. Die über 400 Schulkinder müssen derzeit ihre Mäntel, Jacken und Schuhe in den Schulfluren an die Haken hängen oder in offene Schuhregale stellen. Im Brandfall müssten die Schulflure eigentlich als Fluchtwege fungieren und wären möglicherweise schlecht passierbar. Die Notwendigkeit der Beschaffung feuerfester Garderobenschränke ist seit sechs Jahren der Stadtverwaltung bekannt, ohne dass bislang reagiert wurde. Aktuell wird der Schulleitung von Seiten des Brandschutzes die Genehmigung für das Aufhängen von 20 gegen Feuer gesicherten Bildern mit dem Argument verwehrt, dass die oben genannten Garderobenschränke fehlen. Da sachlich erkennbar kein Zusammenhang besteht, ist die Genehmigung unverzüglich zu erteilen.”

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