Veröffentlicht am 29.04.2009 00:00

Moosach · Fidelio in der U-Bahn-Baustelle


Von red
Auch für nicht eingefleischte Opernfans sehenswert: die Opernaufführung im neuen U-Bahnschacht. 	 (Foto: VA)
Auch für nicht eingefleischte Opernfans sehenswert: die Opernaufführung im neuen U-Bahnschacht. (Foto: VA)
Auch für nicht eingefleischte Opernfans sehenswert: die Opernaufführung im neuen U-Bahnschacht. (Foto: VA)
Auch für nicht eingefleischte Opernfans sehenswert: die Opernaufführung im neuen U-Bahnschacht. (Foto: VA)
Auch für nicht eingefleischte Opernfans sehenswert: die Opernaufführung im neuen U-Bahnschacht. (Foto: VA)

Zumindest in München hat es das noch nicht gegeben: Die Projektion einer Opernaufführung auf Großbildleinwand in einer U-Bahn-Baustelle. Mit wohlwollender Unterstützung des Baureferats der Landeshauptstadt München ist es »Der Linie 1«, Kulturverein München – Moosach, gelungen, dieses einmalige Schauspiel anbieten zu können. »Die Linie 1« setzt damit ein weiteres Zeichen im Rahmen des Projektes »Moosach macht Oper«.

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Gestartet wurde dieses bereits 2007 mit der Open-Air-Aufführung von »Carmen« vor dem Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl und fortgesetzt mit der Eigenproduktion von »La Cenerentola« im vergangenen Jahr. Norbert Kästle, der Leiter des Projekts weist darauf hin: »Noch im November diesen Jahres werden wir die Moosacher mit der angekündigten Produktion von »Hänsel und Gretel« erfreuen.« Inmitten der U-Bahn-Baustelle im Bahnhof Moosach, im zukünftigen Sperrengeschoss, soll aber am Freitag, 15. Mai, zunächst die Oper »Fidelio« von Ludwig van Beethoven aufgeführt werden. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten zum Preis von 5 Euro gibt es ab sofort bei den Vorverkaufsstellen Robraoptik, Pelkovenstraße 59, und Pelkovenapotheke, Bunzlauer Straße 15, ansonsten an der Abendkasse.

»Fidelio« beschreibt die Geschichte und das Schicksal von willkürlich Gefangenen in einem spanischen Staatsgefängnis in der Nähe von Sevilla im 18. Jahrhundert: »Die Linie 1« wird, mit freundlicher Unterstützung von Arthaus-Musik, eine Einspielung aus dem Royal Opera House »Covent Garden« in London aus dem Jahr 1991 zeigen. Die Aufführung wird etwa 2 ½ Stunden dauern, wird aber nach dem 1. Akt durch eine Pause unterbrochen. Warum nun gerade eine Video-Vorstellung im »unfertigen« U-Bahn-Schacht? Genau dieses Ambiente, das »Verliesshafte«, das Düstere und Graue ist ein idealer Rahmen, um genau diese Oper, die schon immer ein Publikumsmagnet ist, zu diesem idealen Zeitpunkt dort aufzuführen.

Die Baustelle an sich ist bereits beeindruckend, dies soll jedoch zusätzlich noch durch Lichtinstallationen verstärkt werden. Für Speisen und Getränke ist gesorgt, für bis zu 600 Besucher werden Biergartengarnituren bereitgestellt. Die Organisatoren profitieren dabei davon, dass am gleichen Tag an gleicher Stelle vorher das offizielle Richtfest stattfinden wird. Einzige Pforte zum dunklen Untergrund wird eine Treppe in der Bunzlauerstraße, gegenüber dem Postamt Moosach sein. Die Veranstalter bedauern, keinen behindertengerechten Zugang ermöglichen zu können. Norbert Kästle empfiehlt zudem: »Die U-Bahn-Baustelle ist zwar kein Kerker, die Besucher sollten aber trotzdem wärmere Kleidungsstücke nicht vergessen.«

Die Mitglieder der Tanzgruppe »Beweggrund«, die im Vorprogramm mit einer »Modern Dance-Einlage« auftreten, lösen dieses Problem auf ihre Weise.

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