Es ist fast vollbracht: Der Rohbau für das neue Bürgerhaus in Unterföhring ist fertiggestellt, nächstes Jahr im Herbst soll es mit einer großen Feier eröffnet werden. Am vergangenen Freitag, 24. Juli, wurde mit einem bayerischen Mittagessen und feierlichen Reden das Richtfest gefeiert und die Richtkrone aufgehängt.
Bürgerhaus in Unterföhring
Unterföhrings Bürgerhaus Themenseite zum Bürgerhaus in Unterföhring: der 1. Spatenstich, das Richtfest und wie es von den Unterföhringern angenommen wird
Bürgermeister Franz Schwarz lobte in seiner Festrede vor allem den reibungslosen Verlauf der rund 28 Millionen teuren Bauarbeiten. »Seit Beginn der Rohbauarbeiten im Juli letzten Jahres wurde hier einiges geschafft«, so Schwarz. »Dank der zügigen Arbeit wird hier bald ein imposantes Bürgerhaus für eine moderne, dynamische Gemeinde stehen.«
Und zwar auf historischem Grund und Boden. Vor Beginn der Bauarbeiten durfte eine Gruppe von Archäologen auf dem Gelände Grabungen vornehmen. Dabei wurden mehr als 600 Funde gemacht. Schwarz: »Bei den Ausgrabungen stieß man auf wirklich historische Stücke, wie zum Beispiel ein Backofen aus der Jungsteinzeit.« Einzelne Funde wolle man später im Bürgerhaus ausstellen, damit sich auch die Unterföhringer an den geschichtsträchtigen Ausgrabungen erfreuen können. Und auch sonst werde man den Unterföhringern im Bürgerhaus einiges bieten. »Hier wird eine dreistöckige Bibliothek entstehen. Hinzu kommen multifunktionale Vereinsräume, eine Kegelbahn, Gastronomie und eine Tiefgarage«, so der Bürgermeister.
Absoluter Höhepunkt sei aber der große Saal mit 700 Sitzplätzen, der Platz für zahlreiche Kulturveranstaltungen biete. Dank des Orchestergrabens stehe dann auch der Inszenierung von Opern nichts mehr im Wege. Das freut vor allem Peter Settele, den ehrenamtlichen Kulturamtsleiter: »Die Oper ist ja das größte kulturelle Kunstwerk überhaupt. Mit dem Bürgerhaus wird eine Möglichkeit geschaffen, Kultur mitzuerleben und zu prägen.«
Bei der Planung des Hauses haben die Verantwortlichen aber nicht nur an die kulturellen Freuden gedacht. »Wir haben stets den Schutz der Umwelt im Blick gehabt«, so Architekt Dieter Guttenberger. Der Strom werde deshalb mit Hilfe einer Photovoltaikanlage erzeugt werden, die Fernwärme werde das Tiefengeothermieprojekt der Gemeinde liefern und die Kühlung werde durch das Grundwasser erfolgen. Guttenberger: »Das Haus wird somit CO2-neutral.«
Wenn das Bürgerhaus fertig ist, dann wird es die Ortsmitte von Unterföhring neu beleben und das pulsierende Herz der Gemeinde sein, sagt Guttenberger. Noch sehe es zwar ziemlich roh aus, doch spätestens wenn es mit der Fassade sein »Gesicht« bekommt, werde es ein optisches Highlight setzen. Der Grund dafür: Die roten Aluminiumtafeln, aus denen die Fassade besteht. Sobald die Sonne darauf scheint, sollen diese in den Farben schwarz und rot schillern. »Da ist dann auch politisch für alle was dabei«, scherzt Guttenberger.
Sara Austen