Veröffentlicht am 11.08.2009 00:00

München · Cowboys haben es nicht mehr selbst in der Hand


Von red
Die Munich Cowboys (in gelb) hatten auch ihre Stärken gegen Weinheim. Leider überwogen am Ende die Schwächen.	 (Foto: Peter Roth)
Die Munich Cowboys (in gelb) hatten auch ihre Stärken gegen Weinheim. Leider überwogen am Ende die Schwächen. (Foto: Peter Roth)
Die Munich Cowboys (in gelb) hatten auch ihre Stärken gegen Weinheim. Leider überwogen am Ende die Schwächen. (Foto: Peter Roth)
Die Munich Cowboys (in gelb) hatten auch ihre Stärken gegen Weinheim. Leider überwogen am Ende die Schwächen. (Foto: Peter Roth)
Die Munich Cowboys (in gelb) hatten auch ihre Stärken gegen Weinheim. Leider überwogen am Ende die Schwächen. (Foto: Peter Roth)

»Wir dürfen die Schuld nicht auf andere schieben, wir haben zu viele Fehler gemacht«, sagt Headcoach John Rosenberg. »Hätte, wäre, wenn. Es nützt alles nichts. Wir waren zu verkrampft«, sagt Leistungsträger Robert Zernicke. Nationalspieler Jerome Morris schleuderte noch vor Spiel­ende seinen Helm durch die Luft und ließ all seinen Frust mit einem Tritt in die Werbebande raus. Die Wut ist verständlich. Denn für die Munich Cowboys heißt es wohl: Playoffs ade. 14 : 20 unterlagen Rosenbergs Mannen am Samstag den Weinheim Longhorns.

Die Cowboys müssten nun ein kleines Wunder schaffen. Tatsächlich könnte es noch klappen, allerdings wären die Münchner zusätzlich auf fremde Hilfe angewiesen: Zunächst mal müssen die Munich Cowboys am letzten Spieltag in Weinheim gewinnen, um mit den Longhorns (sechs Punkte) gleichzuziehen. Bei einem Sieg mit mehr als sechs Zählern Differenz hätten die Münchner den direkten Vergleich gewonnen. Auch die Plattling Black Hawks bringen es aktuell auf sechs Punkte, nachdem sie am Sonntag überraschend die Marburg Mercenaries schlugen. Den direkten Vergleich gegen die Black Hawks haben die Cowboys bereits gewonnen (21:28 und 28:19).

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Weitere Voraussetzung ist allerdings, dass Weinheim gegen Dresden und Plattling gegen Stuttgart und in Marburg verlieren. Mit einem Überraschungssieg gegen Tabellenführer Schwäbisch Hall am kommenden Samstag (16 Uhr, Dantestadion) könnten sich die Cowboys das Leben aber leichter machen.

Robert Zernicke forderte deshalb nach der Niederlage gegen Weinheim, seine Kollegen dürften die Köpfe nun nicht hängen lassen: »Wir müssen jetzt mit aller Kraft versuchen, Schwäbisch Hall zu schlagen, und dann versuchen, stark in Weinheim zurückzukommen.« Was den Cowboys entgegen kommen könnte: Schwäbisch Hall hat den ersten Rang in der GFL-Gruppe Süd so gut wie sicher und könnte beim Auswärtsspiel in München experimentieren und Leistungsträger schonen. Darauf wird John Rosenberg freilich nicht spekulieren. Die Schuld müssten er und sein Team bei sich suchen und nicht auf andere schieben. »Weinheim hat die Spielzüge gezeigt, die man braucht, um ein Spiel zu gewinnen. Wir nicht.« Auf Rosenberg kommt mal wieder viel Arbeit zu. »Wir waren mit dem Ball viel zu sorglos.«

Einige Cowboys-Akteure brachten am Samstag individuelle Topleistungen. Robert Zernicke etwa erwischte ein ums andere Mal die Weinheimer Quarterbacks. Murat Senem und die beiden Nationalspieler Alex Scholz sowie Max Macek fingen insgesamt drei Interceptions. Doch das Team produzierte mindestens genauso viele individuelle Fehler.

Sinnbildlich für das Spiel der Cowboys steht eine Szene rund fünf Minuten vor Ende der Partie. Die Cowboys befinden sich bereits in der Hälfte der Longhorns. Quarterback Gary Lautenschlager, der milde ausgedrückt einen durchwachsenen Tag erwischt hatte, hat freie Bahn. Er hat die Option, selbst zu laufen oder später einen sicheren Pass zu werfen. Stattdessen wirft Lautenschlager den Ball völlig unnötig direkt in die Hände eines Gegners. Insgesamt warf der Quarterback drei Interceptions.

Nationalspieler Jerome Morris, dem am Wochenende zuvor noch zwei Touchdowns für die Nationalelf gelungen waren, konnte überzeugen und wurde zum besten Spieler der Partie gewählt.

Den obligatorischen Lauf entlang der in einer Reihe aufgestellten Teamkollegen absolvierte Morris jedoch eher widerwillig. Wenn man dem Running Back ins Gesicht sah, hatte man eher das Gefühl, er würde seinen Helm weiter durch die Luft schleudern und der Werbebande einige weitere Tritte verpassen wollen. Jan Lüdeke

Die nächsten Spiele

Samstag, 15. August:

- Munich Cowboys – Schw. Hall Unicorns

- Braunschweig Lions – Kiel Baltic Hurricanes

Sonntag, 16. August:

- Weinheim Longhorns – Dresden Monarchs

- Marburg Mercenaries – Sturrgart Scorpions

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