Das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke in der Meiserstraße 10 feiert am Donnerstag, 12. November, sein 140-jähriges Bestehen. Geöffnet ist das Museum werktags von 10 bis 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Jahr 1865 richtete die Ludwig-Maximilians-Universität in München einen Lehrstuhl für Klassische Archäologie neu ein. Dadurch sollte die Erforschung der Antike und Pflege der hiesigen Originale erstmals in fachmännische Hände gelegt werden.
Diese Pionierarbeit übernahm der aus Rom berufene, deutsche Archäologe Heinrich Brunn. Schon nach kurzer Zeit übertrug man ihm auch die Leitung des Antiquariums in der Residenz, der Antikensammlung, der Glyptothek sowie des Münzkabinetts, kurzum, sämtlicher archäologischer Bereiche.
Für diese große Aufgabe wollte Brunn ein Photoarchiv und eine Abgusssammlung als Arbeitsmittel aufbauen. Nach hartem Ringen erhielt er 1869 das erste Geld für ein Museum der Gipsabgüsse klassischer Bildwerke. Bis 1877 war die Sammlung mit inzwischen 379 Abgüssen beim Münzkabinett im ehemaligen Jesuitenkolleg bei St. Michael gelagert. Dann erhielt Brunn nach und nach Räume in den nördlichen Hofarkaden der Residenz.
Es dauerte jedoch bis 1932, ehe die Sammlung, mittlerweile eine der drei größten in Deutschland, dort in ihre Ausstellungsräume einziehen konnte. 1944 fielen ihre 2398 Abgüsse einem Bombenangriff zum Opfer. Bis zum systematischen Wiederaufbau des Museums unter Paul Zanker verstrichen über 30 Jahre. 1976 legte man das Haus der Kulturinstitute an der Meiserstraße als neuen Standort fest.
Von 19811991 war es wegen ständiger Umbauten während der Sanierung des Hauses zeitweise unmöglich, die Sammlung zu zeigen. Über die heutigen, einzigartigen Ausstellungsflächen verfügt das Museum erst seit etwa 10 Jahren und gehört mit seinen rund 1780 Abgüssen wieder zu den vier größten in Deutschland.