Veröffentlicht am 02.12.2009 00:00

Oberschleißheim · BIT gibt nicht auf


Von red

Die Vorlage des nunmehr endgültigen Gutachtens zu der Frage der Flughafenanbindung an den Münchner Hauptbahnhof ist von der Bürgerinitiative »Bahn im Tunnel« (BIT) mit großer Enttäuschung aufgenommen worden. BIT sieht ihre Befürchtungen weit übertroffen. Es habe sich zwar bei der Frage der Express-S-Bahn die sogenannte Osttrasse aus Kosten- und anderen Gründen, für die auch Oberbürgermeister Christian Ude massiv eingetreten war, durchgesetzt, jedoch werde der Münchner Norden auf der Trasse S1 ebenfalls massiv unter Zunahme des Schienenverkehrs zu leiden haben.

München Nord - »Bahn im Tunnel e. V.« (BIT)

»Bahn im Tunnel e.V.« (BIT) - Bürgerinitiative Themenseite zur geplanten Untertunnelung der Bahnlinie, Gebiet: Unterschleißheim, Unterschleißheim, Eching, Neufahrn

Nach dem Gutachten soll vermehrt der Güter- und Fernverkehr über die Strecke Ober- und Unterschleißheim abgewickelt werden, dazu soll in Oberschleißheim ein Überholgleis gebaut werden. »Und das alles ohne zusätzlichen Lärmschutz, ohne Tunnellösungen in den betroffenen Gemeinden«, erläutert Peter Benthues von BIT. Für ihn heißt das: »Dass die anwohnende Bevölkerung in den Gemeinden und die Gemeinden selbst mit weiterhin unerträglichem Lärm, Verkehrsstaus an den Schranken und die unselige Ortszerschneidung rechnen müssen.«

Die Politik könne nicht allein den Reisevorteil der Fluggäste »auf dem Rücken nur weniger Bürger und Gemeinden abwälzen«. Wenn Zeitverkürzungen bei den Fahrten vom und zum Haupt­- bahnhof nötig seien, so müsse für einen adäquaten Ausgleich der Benachteiligten gesorgt werden. Der besteht aus der Sicht der BIT »allein in einer ganz- oder teilweisen Untertunnelung der Bahntrassen«.

Die Initiative fordert deshalb vom Staat und der Bahn, dass entweder bei der Nutzen-/ Kosten- Kalkulation, »spätestens aber bei der politischen Bewertung der Ergebnisse auch die lärmbedingten gesundheitlichen Folgekosten, berücksichtigt werden«. Sie appelliert darüber hinaus an die betroffenen Gemeinden Ober- und Unterschleißheim, Eching und Neufahrn, gemeinsam gegen die Verwirklichung des Gutachtensergebnisse Front zu machen, bis sichergestellt sei, dass Rechte der Anwohner auf Lärm-, Gesundheits- und Umweltschutz hinreichend berücksichtigt würden.

Für die Initiative ist daher das Gutachten »kein Aus, sondern neue Motivation«. Sie will dies auf der kommenden Mitgliederversammlung am 16. Dezember, um 19 Uhr, im Bürgersaal des Bürgerzentrums zum Ausdruck bringen.

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