Veröffentlicht am 30.12.2009 00:00

München · Bayer heiratet Sächsin


Von red

Jubiläen, Projekte, Bauvorhaben und Investitionen: das neue Jahr wird ereignisreich und herausfordernd werden. Das SamstagsBlatt informiert Sie über die wichtigsten städtischen Vorhaben 2010. Das Oktoberfest gilt ja auch sonst für viele Münchner als Höhepunkt des Jahres, doch dieses Jahr gibt es noch mehr Grund zu feiern: Die Wiesn hat nämlich 200-jähriges Jubiläum.

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Und dazu haben sich die Stadt sowie die Beschicker des Oktoberfests etwas Besonderes einfallen lassen: Unter dem Motto „Bayer heiratet Sächsin“ wird Oberbürgermeister Christian Ude persönlich als oberster städtischer Standesbeamter fünf Paare trauen. Die Vermählungen sollen am 12. Oktober 2010 – auf den Tag genau 200 Jahre nach der ursprünglichen Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen – stattfinden. Bewerbungen sind noch möglich, Infos gibt es beim Tourismusamt unter Telefon 2 33-3 02 01. Einzige Bedingung: Der Bräutigam muss Bayer, die Braut Sächsin sein. Außerdem soll es bei der Jubiläumswiesn ein historisches Pferderennen, einen historischen Festzug sowie ein historisches Bierzelt geben.

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Aber nicht nur das Oktoberfest, auch der Gasteig kann 2010 ein Jubiläum vorweisen und auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurückblicken. Der Start in die Jubiläumssaison 2010/2011 wird am 14. November mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker begangen.

Das große Geburtstagsfinale mit einem großen Bürgerfest in allen Sälen und Foyers des Gasteigs ist allerdings erst für 2011 geplant.

Ein weiteres Großereignis 2010: Vom 12. bis 16. Mai findet der 2. Ökumenische Kirchentag in München statt. „Rund 100.000 Gäste aus Deutschland und dem benachbarten Ausland werden zu diesem Ereignis in der Landeshauptstadt erwartet“, sagt Oberbürgermeister Christian Ude. „Es ist DAS Jugendtreffen des Jahres.“

Ein Fokus dürfte 2010 auch auf der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2018 liegen. „Auch wenn die Entscheidung erst 2011 fällt, wird 2010 das Schicksalsjahr werden. Denn heuer wird sich entscheiden, ob wir international den gewünschten Auftritt erreichen können“, erklärt Ude. Nach einer sorgfältigen Auswertung des Bewerberdokuments Mini Bid Book wird das Internationale Olympische Komitee Ende Juni entscheiden, wer für die zweite Runde der Bewerbung, die „Candidate City-Phase“ zugelassen wird.

Was den Spitzensport betrifft, so werden dieses Jahr mit dem Boulder World Cup (Kletterwettkampf) am 31. Juli und 1. August im Olympiapark und den Weltmeisterschaften im Schießsport vom 1. bis 13. August in Garching-Hochbrück zwei hochkarätige Sportevents stattfinden.

Aber auch eine Reihe von Einzelprojekten sind für 2010 geplant. So soll voraussichtlich im September das neue Stachus-Einkaufszentrum eröffnet und das völlig neu gestaltete unterirdische Bauwerk der Öffentlichkeit übergeben werden. „Meine inständige Hoffnung ist, dass vorher niemandem etwas auf den Kopf fällt“, fügt OB Ude augenzwinkernd hinzu.

Etwas dezentraler als in Frankfurt und Berlin, aber trotzdem international messen lassen können soll sich das Kunstareal Königsplatz. „Gemeinsam werden alle beteiligten Häuser und städtischen sowie staatlichen Dienststellen Strategien für die bessere Vernetzung, Präsentation und Förderung des Kunstareals erarbeiten, wie ich dies im Sommer 2009 mit Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch vereinbart habe“, sagt Ude. Das Quartier mit seinen zukünftig 15 Museen und Sammlungen sowie drei Hochschulen soll künftig besser zur Geltung kommen.

Und auch der Tierpark Hellabrunn soll 2010 nicht zu kurz kommen. Im Sommer soll dort die völlig neu gestaltete Eisbärenanlage eröffnet werden. Die Gesamtfläche der Bären verdreifacht sich durch den Umbau auf 3.000 Kubikmeter, statt Beton wird Naturboden vorherrschen und den Besuchern bietet ein neues Becken mit moderner Filtertechnik ungetrübte Unterwasserblicke. Die Gesamtkosten für den Umbau: rund fünf Millionen Euro.

Ein großes Augenmerk der Stadt liegt außerdem auf dem Großprojekt Isarplan. Anfang Dezember 2009 gab der Stadtrat grünes Licht für die Renaturierung des letzten Abschnitts der Isar. Mit dem Umbau soll das Biotop der kleinen Isar östlich der Museumsinsel mehr Wasser erhalten. Bis zum vorgesehenen Baubeginn im Dezember 2010 sei allerdings noch ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren durchzuführen, teilte Ude mit.

Ob besondere Jubiläen, sportliche Ereignisse, architektonische Planungen oder kulturelle Höhepunkte: Die Stadt hat sich für 2010 viel vorgenommen. „Es gibt wie immer viel zu tun“, sagt Ude. Na dann, pack mas an!

Von Stefanie Moser

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