Ein Jahr geht, ein neues kommt die Probleme und Herausforderungen, die die Menschen in Trudering und Riem bewegen, bleiben davon unberührt. Manch heißes Eisen liegt auch 2010 bereits für die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) 15 bereit. Welche dies sind, darüber sprach der Südost-Kurier mit der Vorsitzenden, Dr. Stephanie Hentschel (CSU). Eines der Hauptthemen, das auch zukünftig immer wieder für Diskussionen im Gremium sorgen wird, ist die allgemeine Verdichtung Truderings.
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»Das Stadtbild ändert sich, da geht auf Dauer ein Stück Heimat verloren«, bedauert Hentschel. Diese Entwicklung sei schleichend gekommen, nun habe man mit den Folgeerscheinungen zu kämpfen. »Der Gartenstadt-Charakter Truderings ist nach wie vor in Gefahr«, betont die Vorsitzende. Der BA 15 werde sich auch im neuen Jahr intensiv mit dieser Entwicklung auseinander setzen müssen.
Mit der Problematik der Verdichtung geht ein anderes Thema einher: die Zunahme des Straßenverkehrs. Das Chaos entlang der Nord-Süd-Achse in Münchens Osten sorgt auf den Sitzungen des BA 15 seit langem für Zündstoff. »Die allgemeine Übermotorisierung der Leute ist ein Problem«, sagt Hentschel. »Man muss sich mal vorstellen, noch vor rund 15 Jahren konnte man auf der westlichen Seite der Friedenspromenade parken das ist doch heute unvorstellbar!«, erinnert sie sich. Der Durchgangsverkehr dürfe den Bereich des BA 15 nicht mehr belasten. »Aber wenn man hier einen Stein anstößt, kommt eine Lawine ins Rollen«.
Viel tun soll sich zukünftig auch im Ortskern von Straßtrudering. Das zumindest hat sich die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung auf die Fahnen geschrieben. Straßtrudering wie auch Pasing wurde in das Bund-Länder-Programm »Aktive Orts- und Stadtteilzentren« aufgenommen. »Auch hier wird es darum gehen müssen, den Straßenverkehr in den Griff zu bekommen, um den Ortskern attraktiver zu gestalten«, sagt Hentschel. Handlungsbedarf gebe es beispielsweise an der Kreuzung am Schmuckerweg, die einer Asphaltwüste ähnele. Aber auch Geschäftsleerstände und Defizite in der Infrastruktur bezeugten, dass hier dringend etwas getan werden muss: »Jeder Bürger kann sich mit Anregungen und Ideen daran beteiligen«, appelliert Stephanie Hentschel. Zentrale Anlaufstelle für jeden am Ortskern interessierten Truderinger ist seit Beginn des Monats der neue Stadtteilladen in der Truderinger Straße 302.
Am Herzen liegt der engagierten BA-Vorsitzenden auch die Weiterentwicklung der Messestadt: »Hier sollte aufgepasst werden, dass der bisherige architektonische Anspruch in den weiteren Bauabschnitten nicht abflacht«. Die dafür eigens ins Leben gerufene Beratergruppe sei im vergangenen Jahr so gut wie gar nicht in Anspruch genommen worden, kritisiert Hentschel. Auch mit der Entwicklung des Bereichs rund um den Rappenweg werden sich die insgesamt 27 Mitglieder des BA 15 in 2010 zu befassen haben. »Dieses Gebiet sollte entwickelt und verkehrstechnisch quasi gerade gebogen werden«, fasst Hentschel die Maßnahmen dazu zusammen. Angestammtes Gewerbe soll in diesem Zuge nicht angetastet werden.
»Wir sind darauf angewiesen, dass sich die Truderinger und Riemer bei uns melden und aktiv werden«, lädt Hentschel
ein und ergänzt: »Bei unseren Sitzungen können die Bürger richtig loslegen. Dann sind wir greifbar, aber dafür sind wir im Gremium ja da!«. Überhaupt sei im Bereich des BA 15 die politische Kultur ausgeprägt und sehr lebendig: »Die Bürger pflegen eben noch ihr Gemeinwesen«, freut sich die Vorsitzende.
Wer die Einladung annehmen möchte, sollte sich auf eine neue Adresse einrichten: Ab sofort finden die Sitzungen des BA 15 nicht mehr wie gewohnt im »Goldenen Stern« statt, sondern im Hauptsaal des Kulturzentrums Trudering, Wasserburger Landstraße 32. Der nächste Termin Donnerstag, 21. Januar, ab 19.30 Uhr. Grund für den Tapetenwechsel: »Die politische Vertretung ist größer als in den Jahren zuvor, wir brauchten einfach mehr Platz«, erklärt Hentschel. Auch sei die Lautsprecheranlage, die jetzt genutzt werden könne, von großem Vorteil.
Ebenfalls umgezogen ist die Bezirksausschuss-Geschäftsstelle Ost, zuständig für die BA 13 bis 18: Zu finden ist sie ab sofort in den neuen Räumen 2.203 bis 2.217 im Technischen Rathaus, Gebäudeteil 2, entlang der Trausnitzstraße (Anschrift: Friedenstraße 40). Die Telefonnummern 2 33-6 14 80/-81/-82-/83-/-84/-86, Faxnummer 2 33-6 14 85 sowie die E-Mail-Adresse bag-ost.dir@muenchen.de
bleiben unverändert. K. Kohnke