Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, die Rede Wolfgang Panzers anlässlich des Neujahrsempfangs bestätigt Schlimmes: Um den Haushalt der Gemeinde ists alles andere als rosig bestellt. Deutlich wird dies insbesondere auch in der neu aufkeimenden Diskussion um das Flaggschiff Unterhachings, den Neubau der Fasanenschule. Sogar davon, das Projekt um ein Jahr zu verschieben, ist jetzt schon die Rede.
Wie geht es weiter mit der Fasanenschule?
Unterhaching · Streit um Fasanenschule Themenseite zur Achterbahnfahrt um die Fasanschule
Darüber entzweiten sich die Parteien auf der jüngsten Sitzung des Gremiums, Bürgermeister Panzer sah sich genötigt, mit Ordnungsgeldern zu drohen. Als ursächlich für die Finanzmisere gelten Einbußen bei Einkommens- und Gewerbesteuer bei gleichzeitiger Kostenexplosion etwa des Schulneubaus. Die dafür anfänglich bezifferten 25 Millionen Euro werden nunmehr sogar schon mit bis zu 35 Millionen Euro betitelt . »Die Zeit ist jetzt einfach nicht reif für ein solches Mammutprojekt«, sorgt sich Dr. Christine Helming um Stabilität.
Die Chefin der Grünen war unter denjenigen, die den nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung demonstrativ verließen so wie auch die CSU-Fraktion. Diese hatte zuvor noch versucht, das weitere Procedere um die Zukunft der Fasanenschule in den öffentlichen Teil der Sitzung zu verlegen was jedoch nicht gelang. »Nach der Bekanntgabe der Verwaltung, dass der Neubau unter Umständen um ein ganzes Jahr verschoben werden müsste, sollte trotzdem über Details abgestimmt werden«, ärgert sich Helming bei der Rekonstruktion der Ereignisse. Dies mache in ihren Augen keinen Sinn. Auf der Tagesordnung standen dabei Fragen der energetischen Fachplanung sowie die Beauftragung eines entsprechenden Ingenieurbüros. Für Helming steht fest: Fakt seien sinkende Schülerzahlen und die geschwächte Finanzlage, die im Grunde den Neubau einer Schule in Frage stellten und deshalb eine erneute Diskussion des gesamten Themas erforderten.
Besonders prekär: Als Mitglied (40 Prozent) im »Zweckverband Staatliche Realschule Taufkirchen« hat sich die Gemeinde Unterhaching derzeit gar mit der Planung zweier Schulen zu befassen. Rathaussprecher Simon Hötzl auf Anfrage des Südost-Kuriers: »Nach wie vor hat der offizielle Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2008 Bestand nämlich der Neubau der Fasanenschule«. Dennoch, so lenkt Hötzl ein, müsse natürlich die Finanzierung stimmen. Deshalb müssten für den neuen Haushalt sämtliche Gebühren und Zuschüsse auf den Prüfstand. Dies hatte Bürgermeister Wolfgang Panzer bereits angekündigt. Unter den von den Sparmaßnahmen betroffenen Institutionen werden vermutlich auch die VHS, die Musikschule, die Sporthalle am Utzweg und das Freibad sein. »Die Frage, die wir jetzt stellen müssen, ist einfach: Was können wir uns leisten!«, bringt Hötzl das Thema auf den Punkt. Antworten darauf gibt es sicherlich in der nächsten Gemeinderatssitzung am 24. Februar, wo unter anderem über den Haushalt entschieden wird.
K. Kohnke