Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Die Würfel für das Konsortium, das das neue Gymnasium im PPP-Modell (Private Public Partnership) bauen und betreiben wird, sind im Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München gefallen. In der vergangenen Woche stellte dieses Konsortium aus drei Unternehmen des Hochtief-Konzerns und zwei Architekten unter Federführung der Hochtief PPP Solutions dem Bauausschuss die aktuellen Planungen für das Bauprojekt vor.
Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Ein Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn Für den Neubau werden 32.6 Millionen Euro veranschlagt
Sie überzeugten auf Anhieb und wurden vom Ausschuss einstimmig genehmigt. Zumal die Zeit drängt. Nun muss es in Siebenmeilenstiefeln vorangehen, damit das vierzügige musische Gymnasium wie vorgesehen pünktlich zum Schuljahresbeginn 2011/2012 eröffnet werden kann. Als Vertreter der für den Bau zuständigen Hochtief Construction AG nahmen Dr. Jens Duft, der das Projekt leitet, und Oberbauleiter Alois Müller an der Sitzung teil.
Den Planungsstand erläuterten die Architekten Franz Balda und Hans Gruber, die auch in der Fragerunde Rede und Antwort standen. »Jetzt haben wir konkrete Pläne. Jetzt geht es los«, freute sich Bürgermeisterin Ursula Mayer nach der Sitzung. Ein Termin jagt jetzt den anderen. In dieser Woche wird das im Gemeindebesitz befindliche Grundstück dem Zweckverband als Bauherrn notariell übertragen. Und der Zweckverband wird den Vertrag mit Hochtief unterschreiben. Laut Terminplan soll der Bauantrag bis Ende Februar eingereicht werden. Mit der Baugenehmigung wird Ende April gerechnet. Spätestens Ende Mai soll der erste Spatenstich erfolgen. Für das Schulgebäude haben die beiden Planer, wie Gruber sagte, ein »sehr einfaches und logisch aufgebautes System« entwickelt. Der vorgegebene Bebauungsplan wurde im Wesentlichen übernommen. Balda stellte dazu fest: »Wir haben das Gebäude nur etwas kürzer und kompakter gemacht.« Gemeinderat Hans Loidl (CSU) war von dem Entwurf besonders angetan. Er fasste die wichtigsten Vorteile zusammen: Kompaktheit des Baus, gute Orientierbarkeit im Innern und hohe Energieeffizienz.
Nach Darstellung der Planer kommt der dreigeschossige Baukörper, der parallel zur S-Bahntrasse errichtet wird, mit einer Gesamtlänge von 123 Metern aus. Durch eine Anpassung an den Geländeverlauf konnte die im Bebauungsplan vorgesehene Höhenentwicklung zudem um zirka einen Meter verringert werden. Doch wird sich, so Balda, die stattliche Größe des Gebäudes nicht »verniedlichen« lassen. Wohl auch gerade deshalb kam beim Bauausschuss die für den Eingangsbereich an der Westseite gefundene Lösung sehr gut an. Sie wurde von den Gemeinderäten als »großzügig« und »einladend« bezeichnet. Der Weg wird hierbei vom »HöSi« über Treppenstufen hinab führen und durch einen breiten Durchgang im Erdgeschossbereich in den Pausenhof hinein. Um diesen Innenhof gruppieren sich atriumförmig der Kommunikationsbereich mit Schuleingang, Aula, Mensa sowie der musische Bereich mit dem Musiksaal und der Sportbereich mit der Dreifachturnhalle.
Die 23 Klassenzimmer sind auf die beiden Obergeschosse verteilt. Zur Kompaktheit und einfachen Gliederung kommt als weiteres Plus die hohe Energieeffizienz. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 wird um 60 Prozent und die verschärfte EnEV 2009 immerhin noch um 30 Prozent unterschritten werden. Geheizt wird mit Pellets. Gas ist nur für Spitzen vorgesehen. Der Lärmschutz nach innen und nach außen erscheint ebenfalls richtungweisend. Dass zum Beispiel die Turnhalle auf Untergeschossniveau abgesenkt und vollständig ins Gebäude eingeschrieben ist, ohne selbst Außenwände zu haben, dient nicht nur der Energieeffizienz. Dadurch lässt sich auch der für das Hallendach geforderte Schallschutz nach außen von 45 Dezibel auf 39 Dezibel absenken. Ein besonderer Clou wird die Verkleidung der Aulafassade mit trapezförmig gelochtem Stahlblech werden. Zum einen erlaubt die Lochblechfassade vom Innenhof her kaum einen Einblick. Aber sie lässt den Ausblick zu und ermöglicht einen guten Sonnenschutz.
esm