»Die erste Bohrung in Laufzorn ist abgeschlossen und wartet mit einem guten Ergebnis auf«, freute sich Stefan Rothörl, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, jetzt den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung mitzuteilen. Wie die Fachleute prognostiziert hatten, ist die Bohrung in einer Tiefe von 4.083 Metern in einer wasserführenden Schicht fündig geworden. Dichte Wolken von Wasserdampf hüllten während der ersten Entnahme des heißen Wassers aus dem Erdinneren den Bohrplatz ein.
Geothermie in Grünwald
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Die Temperatur liegt nach derzeitigen Auswertungen bei 128 Grad, was nach Rothörls Worten Indiz für eine hervorragende Bohrung ist. Die ersten Testergebnisse hatten eine anfängliche Schüttung von 30 bis 40 Litern pro Sekunde (l/s) ergeben, sind aber bereits jetzt auf 88 l/s gestiegen. Auch dies entspricht sehr guten Werten, da sich aufgrund der noch durchzuführenden zweiten Bohrung die sogenannten Fließraten weiter erhöhen werden.
Somit wird die Schüttung wohl die erwarteten 100 l/s nicht nur erreichen, sondern überschreiten. »Im Augenblick ist der Bohrplatz zwar nicht mehr so spektakulär, da kein Wasser gefördert wird, doch es herrscht rege Betriebsamkeit«, berichtete Rothörl weiter. Die Rohre der ersten Bohrung werden ausgebaut und durch neue ersetzt.
Anschließend wird der knapp 30 Meter hohe Bohrturm um sieben Meter versetzt, um ein zweites Mal in die Tiefe vorzustoßen. »Schon Anfang Februar können wir beginnen«, meinte er zuversichtlich. Der Bohransatz liegt bereits in 793 Metern Tiefe, da diese Bohrung zunächst als erste gedacht war und später aufgrund des ungünstigen Bohrwinkels umgestellt wurde. Wie Rothörl darlegte, ist bei der Verpressung des Wassers zurück ins Erdinnere der Winkel nicht so entscheidend, da keine Pumpe eingebaut werden muss. Um das Wasser aus der Tiefe zu holen ist jedoch der Einsatz einer Pumpe nötig und damit auch der Winkel des Bohrlochs von besonderer Wichtigkeit.
Im Mai kann in einer Endtiefe von rund 3.500 Metern mit rund zwei Kilometern Abstand zur ersten Bohrung der erste Abschnitt des Projekts dann abgeschlossen werden. Bürgermeister Jan Neusiedl erläuterte den Räten, dass die endgültigen Pumpversuche anschließend noch rund drei Wochen dauern, um einen stabilen Kreislauf zu schaffen, für den die tatsächliche Ergiebigkeit ausgelotet werden kann. »Jetzt entstehen Momentaufnahmen, die aber durchaus Mut machen«, betonte er. Mit der Erdwärme sollen sowohl Oberhachinger als auch Grünwalder Haushalte versorgt werden. hol