Als Meilenstein feierte der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München sein neu zu errichtendes drittes Gymnasium. Anlass war der Vertragsabschluss mit dem privaten Konsortium, das dieses Gymnasium in Höhenkirchen-Siegertsbrunn im PPP-Modell (Public Private Partnership) planen, bauen und betreiben wird.
Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Ein Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn Für den Neubau werden 32.6 Millionen Euro veranschlagt
Der Zweckverbandsvorsitzende und Ottobrunner Bürgermeister Thomas Loderer unterschrieb den Vertrag gemeinsam mit Sandra Irina Arendt von der für das Konsortium federführenden Hochtief PPP Solutions GmbH. Damit fiel nach jahrelanger Vorplanung im Zweckverband endlich der Startschuss für die Realisierung des Projekts. Welche Bedeutung es für den Zweckverband hat, zeigte sich auch daran, dass bei der Vertragsunterzeichnung alle sieben Verbandsgemeinden durch ihre Bürgermeister vertreten waren. Für den Landkreis, der ebenfalls Verbandsmitglied ist, kam Landrätin Johanna Rumschöttel.
Das umfangreiche Vertragswerk, das aus dem eigentlichen Vertrag und den neun Aktenordner füllenden Anlagen besteht, bildet die Grundlage für eine 25-jährige Partnerschaft. Das Vertragsvolumen für die gesamte Laufzeit liegt bei etwa 50 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen beträgt circa 32,6 Millionen Euro, wobei Hochtief die Zwischenfinanzierung bis zum Abschluss der Bauarbeiten übernimmt. Vom Freistaat wird der Neubau mit zirka 6,6 Millionen Euro gefördert. Der Landkreis übernimmt einen Anteil von zirka 7,7 Millionen Euro. Auf die Verbandsgemeinden entfallen rund 18,3 Millionen Euro. Das vierzügige Gymnasium für 1.000 Schüler soll bereits im September 2011 in Betrieb gehen. Bei der Vertragsunterzeichnung war man sich darin einig, dass das Projekt Pilotcharakter hat. Wie Thomas Loderer es in der Begrüßungsrede formulierte, zeigt es die Zukunftsfähigkeit der Region, denn »die Ausbildung unserer Kinder entscheidet über die Zukunft«. Bei den Planungen für das Gymnasium sei es die ausdrückliche Zielsetzung des Zweckverbandes gewesen, eine »Schule des 21. Jahrhunderts« zu bauen. In einer Zeit des Lehr- und Lernumbruchs sei es jedoch nicht immer leicht gewesen, sich die inhaltliche Entwicklung der Schule vorzustellen.
Die Entscheidung für das PPP-Verfahren habe sich bisher als richtig erwiesen. Wenn der Betreiber schon bei den Planungen mit am Tisch sitze, könne intelligenter und wirtschaftlicher gebaut werden. Damit liege im Zweckverband ein Modell vor, mit dem sich die derzeit bei den Schulen im Landkreis bestehenden Probleme künftig ausschließen lassen könnten. Sandra Irina Arendt gab dem Großprojekt den Wunsch mit auf den Weg, Signalwirkung für Nachfolgeprojekte im Landkreis zu haben. Sie versprach, dass der »sportliche Terminplan« für den Neubau des Gymnasiums eingehalten werde. Johanna Rumschöttel bezeichnete das neue Gymnasium als Meilenstein und großen Vorteil für den Zweckverband. Es ermögliche eine bessere Verteilung der Schülerzahlen in der Region. Als »Geschenk« des Kultusministeriums betrachtete sie, dass es einen musischen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig haben wird. Dadurch würden voraussichtlich Schüler aus dem ganzen Raum nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn kommen. Das Projekt sei ein wichtiges Pilotprojekt für den Landkreis. Falls der Zeitplan wirklich eingehalten werden könne, wäre das möglicherweise ein Signal für Nachfolgeprojekte im gesamten Landkreis.
esm